x Roachware: April 2010

Montag, 19. April 2010

Riesige Präsentations-Chance


RPC 2010

Auch dieses Jahr wieder lud die Enjoy Event Marketing GmbH nach Köln zur Role-Playing Convention. Zwar waren es diesmal nur zwei Tage - Samstag 10-20 Uhr und Sonntag 10-18 Uhr - während es voriges Jahr drei Tage gewesen waren, aber angesichts der für manche wohl enttäuschenden Ruhe (manche mochten auch von 'Leere' sprechen) am Freitag war dies nicht ganz unerwartet. Mir persönlich war der Freitag schon ganz gelegen gekommen, um an den klassisch überlaufeneren Ständen anzulaufen, aber es war auch dieses Jahr alles einigermaßen erreichbar.

Die relative Ruhe war allerdings wohl auch zwei anderen Tatsachen zuzuschreiben. Zum einen waren wie auch voríges Jahr die Gänge zwischen den Ständen relativ groß, so dass sich 'Essener Verhältnisse' kaum einstellen konnten. Zum anderen würde es mich auch nicht wundern, wenn einige potentielle Besucher aus größerer Entfernung beschlossen, statt mit der Bahn oder dem Auto zu fahren, lieber ganz zu Hause zu bleiben. Der Flugverkehr war an diesem Wochenende schließlich durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull zum Erliegen gekommen.

Diese fehlende Fluganbindung machte sich auch auf den Ständen bemerkbar. So manch ein Gast aus, zum Beispiel, Hamburg oder Berlin, erreichte das Messegelände nur verspätet, da er/sie eigentlich mit dem Flugzeug hatte kommen wollen – gerade für schwerer beladene Workshop-Kandidaten und Co. war die Anreise mit der Bahn schon ziemlich unbequem. Andere verschoben ihre Workshops in den Sonntagvormitteg, um einigermaßen beizeiten wieder im Zug nach Hause sitzen zu können. Zum Beispiel tauschte dtp Publishing die Vorstellung des Drakensang-Add-ons und von Ergo Draconis 2 aus um der Zugsituation Rechnung zu tragen.

News - Drakensang

Beide Spiele sahen in den Demos schon sehr schön aus - und das Tuch wurde auch gehoben, was die Erweiterung der Schauplätze im Drakensang-Add-on betrifft. Wie bereits mehrfach vermutet, hat man auch Gelegenheit, sich ein wenig in Tie'Shianna um zu sehen. Das Add-on soll auch parallel mit einem laufenden Fluss der Zeit spielbar sein - das heisst, dass es Verknüpfungen gibt, um die Questen und Sidequesten aus Phileassons Geheimnis mit der Gruppe aus AFdZ zu spielen und zwischen den beiden Geschichten hin und her zu wechseln. Man kann also die auf dem Fluss liebgewonnenen Begleiter - Forgrimm, Cuanu, Ardo, Fayris/Jaakon - mitnehmen und mit ein, zwei (oder so) neuen Gruppenmitgliedern aus Foggwulfs Schar erweitern. Was man so sah war ziemlich ansprechend, und ich freue mich bereits auf das fertige Produkt.

dtp und ein Stand auf dem Mittelaltermarkt verkauften auch wie angekündigt 'Helles Ferdoker'. Zwar zu gepfefferten Preisen (4,50 Euro pro Flasche), aber schmecken tat das Bier schon. Und angesichts der kleinen Auflage, die nur sinnvoll produziert werden konnte, ist der Preis auch schon irgendwie verständlich. Es wurde davon gesprochen dass dtp sich überlege, eventuell die Produktion auszuweiten, wofür dann aber auch der Preis sinken müsste. Allzu groß wird die Produktion auch dann nicht werden können, so dass man dann wirklich extrem gut kalkulieren müsste, wie viel man nehmen kann... (Meine persönliche Meinung ist: wenn das so produziert werden kann, dass es für 1,50 Euronen zum Beispiel an Converanstalter verkauft werden kann, die es dann zu demselben Preis - oder auch mit kleinem Aufschlag für 2 Euri - auf Cons verkaufen, dürfte das wahrscheinlich sogar einigermaßen akzeptabel sin, was den Preis angeht. Das Bier selber ist ganz angenehm, und wirklich ein 'Helles' - der Hopfenanteil ist deutlich niedriger als bei einem Pils oder Export, was dem Geschmack eine eigene Note verleiht. Mich persönlich erinnerte der Geschmack an Bier, das ich in Ungarn in einer Brauereitaverne getrunken habe.

Neben dem Bier verkaufte dtp auch noch anderes Merchandizing, unter anderem Restbestände des Inrah-Spiels wie es bei der Personal Edition mitgeliefert wurde (ein Vergleichstest gegen das 'offizielle' Inrah-Deck von Ulisses kommt in den nächsten Tagen), T-Shirts mit dem Aufdruck 'Tavernenkönig', Ferdoker Bierkrüge, und so weiter. An einem Glücksrad konnte man auch - mit sehr viel Glück – einen MP3-Player gewinnen, der das Drakensang-Logo eingraviert und den Drakensang-Soundrack eingespeichert hatte. Von diesen wurden auch ein paar bei den Vorträgen verlost.

Zum Abschluss des Drakensang-Teils dieses Postings noch eins. Ulisses verkaufte vorab bereits einen Kampagnen-Hintergrundband zum Fluss der Zeit, mit dem man eine Kampagne vor dem Hintergrund leiten kann. Kein Lösungsbuch, und auch kein Abenteuer wie der 'Kult der goldenen Masken', sondern wirklich ein Hintergrundband! Auch diesmal vollfarbig, mit vielen Illustrationen aus dem Computerspiel.

News - andere

Ulisses zeigte auch das Einsteigerset zu Space:1889, das später in diesem Jahr erscheinen wird. Dieses Einsteigerset erinnert nicht nur in der Aufmachung an das von Hollow Earth Expeditions. Die neue Ausgabe von Space:1889 wird auch ein komplett anderes Regelset benutzen als frühere Ausgaben; man wird das Ubiquity-Regelwerk verwenden, das beispielsweise auch bei HEX verwendet wird. Auch soll demnächst der zweite Band zum John Sinclair Erzählspiel erscheinen, mit drei Abenteuern, und man konnte sich den Raumhafen Adamant einmal näher ansehen.

Das Science-Fiction-Rollenspiel Nova, das ich zum ersten Mal vor zwei Jahren in Münster auf der RPC gesehen habe, ist mittlerweile abgeschlossen und erschienen, und zwar in Zusammenarbeit mit Prometheus Games. Ein richtig schweres Regelwerk, das ganz nett aussah. 'Mal sehen, ob ich da mehr Material zu erhalten kann.

Pegasus Spiele hatte einige Neuheiten im Gepäck, von denen ich jetzt einmal beispielhaft die Würfelsets zu Shadowrun nennen möchte: Metalldosen mit 12 W6ern, bei denen auf den 5en und 6en neben der Ziffer auch das Shadowrun-Logo steht, während die 1 eine leere Fläche zeigt, so dass man mit einem Blick erkennen kann, wie das Ergebnis aussieht. Der Pegasus-eigene Preis von 9,95 Euro für das Set erscheint vielleicht auf den ersten Blick hoch, aber für perlmuttgeflämmte W6 zahlt man normalerweise auch schon einen Euro oder mehr, so dass ca. 83 Cent pro Würfel (wenn man die Dose als gratis rechnet) wahrlich nicht mehr so teuer wirken dürften...

Eine interessante Demo zeigte Soylent-Games in Zusammenarbeit mit Tellurian: ein Brettspiel, das noch dieses Jahr erschienen soll und das ... nunja, man könnte es am besten beschreiben als Frag im Weltraum. Auf einem zweidimensionalen Hexfeld mit Asteroiden und Spawn-/Teleportpunkten spielen die Schiffe 'Lasertag'. Wer als ersten drei Mitspieler gefraggt hat, gewinnt, wobei zwar keine Waffen und sonstige Ausrüstung auf dem Spielfeld auftauchen, das aber über die Spielmechanismen für ein derart leichten und lockeren Spiel erstaunlich viel Vorplanung und raffinierte Tricks erlauben.

Erdenstern kündigte ihre nächste CD mit Rollenspiel-Hintergrundmusik an. Viele Fans wird wohl erfreuen, dass der Titel der neuen CD 'Into the White' sein wird - ein Titel, um den schon seit einiger Zeit auf dem Erdenstern-Forum gebeten wird...

Einer meiner besonderen Lieblinge ist ja bekanntlich Cthulhu (für das ich ja auch auf Rollenspiel-Conventions Support mache). Hier wurde noch einmal bestätigt, dass diesen Sommer noch ein Abenteuer zum neuerschienenen Innsmouth-Band erscheinen soll, sowie der erste Teil der 'Berge des Wahnsinns'-Kampagne, die in Fankreisen einen beinahe eben großen Ruf genießt wie die Orient-Express-Kampagne. Außerdem hieß es, dass noch dieses Jahr zur Cthulhu-Con (die am selben Wochenende stattfindet wie die FeenCon) die sogenannte Cthulhu-Jahreskampagne starten soll, eine Reihe von fünf inhaltlich zusammenhängenden, aber unabhängig spielbaren Abenteuern in Arkham, New York, Hamburg, Berlin und Wien - zu Arkham und Berlin gibt es ja bereits Hintergrundmaterial, Wien soll noch dieses Jahr erscheinen, das gleiche gilt für die Übersetzung des New-York-Bandes. Und Hamburg - da kann man zumindest zur Zeit noch versuchen, die Cthulhuide Welten 8 aufzutreiben, in denen einige Artikel zu Hamburg in den '20ern stehen. Es wird einen 'Ausweis' geben, in denen man sich die Teilnahme an den Einzelabenteuern quittieren lassen kann. Außerdem soll sich mit den Abenteuern insgesamt ein größeres Bild ergeben, das in den Einzelabenteuern nicht sichtbar wird, so dass man die Abenteuer ohne weiteres in beliebiger Reihenfolge spielen kann.

Die Messe

Wie auch letztes Jahr teilte die Con sich auf über zwei Hallen: eine mit Computerspielen, die andere mit P&P, CoSim, LARP und so weiter. Glücklicherweise war schönes Wetter, weil im (stark erweiterten) Außengelände eine ganze Menge 'Viktualienstände' zu finden waren, Bühnen mit Musik, ein Mittelaltermarkt etc.

Die Preise der Stände, wo es etwas zu essen oder zu trinken gab, waren... ich glaube, 'Messepreise' ist deutlich, ohne dass ich meiner Meinung auf eine Art und Weise Luft machen müsste, die zu rechtlichen Problemen führen würde. Das Preisniveau lag gefühlt nur minimal unter dem vom vorigen Jahr, aber vielleicht war das auch nur das Ergebnis der allgemeinen Inflation im Alltagsleben. Außer dem Ferdoker Hellen (wegen des Sammlereffekts) beschränkte mein Interesse an den auf der Börse angebotenen Lebensmitteln auf einen Blick aufs Preisschild und ein schauderndes Abwenden.

Auch die Eintrittspreise waren wie auch voriges Jahr ziemlich hoch. Im Vorfeld angemeldete Spielleiter für Rollenspielrunden erhielten allerdings freien Eintritt, was für diese oftmals die einzige Möglichkeit war, hineinzukommen. Der Parkplatz (die 'freien' Parkplätze vor dem Messeeingang, die voriges Jahr etwa halb so viel kosteten, waren geschlossen) war mit 8 Euro/Tag deutlich teurer als der in Essen zur Spiel, hatte aber ein Vielfaches an Personal aufzubieten (Essen: idR zwei, drei Mitarbeiter auf einem Parkplatz der Kölner Größe, während in Köln rund 10 Anweiser, Kassierer, Ordner, Aufsichten etc. beschäftigt waren). Man wurde nicht auf den Parkplatz geschickt, wo man sich seinen Stellplatz hätte suchen müssen: man wurde bis in die spezielle Parklücke durchgewunken, was eine Menge Verärgerung verhinderte.

Man hatte wohl vom vorigen Jahr gelernt, was die Platzierung der Seminarräume anging: statt im Gang zwischen PC- und P&P-Halle (wo im Vorjahr der Lärm, aus der PC-Halle doch recht störend gewirkt hatte) befanden die Abtrennungen für die Seminarräume sich dieses Mal in der P&P-Halle, was dem Lärmniveau doch sehr zugute kam. Es gab zwar noch immer eine gewisse Menge Hintergrundgeräusch, aber das war dieses Mal erträglich. Auch der Ansager für Lesungen, der bei Seitenbacher in die Lehre gegangen zu sein schien ('In Leseraum 2 liest Hansi Müller aus seinem Buch Ich und Du. Hansi Müller liest aus seinem Buch Ich und Du in Leseraum 2. Aus seinem Buch Ich und Du liest in Leseraum 2 Hansi Müller' als eine Ansage) war dieses Jahr nicht zu hören.

A propos Lärm: am Samstag bin ich zwei, dreimal kurz durch die PC-Halle gegangen, und wurde vom Lärm fast erschlagen - er erschien mir heftiger als im Vorjahr. Mein Verdacht, dass mein voranschreitendes Alter dafür verantwortlich sein könnte, wurde am Sonntag allerdings erschüttert, als ich eine dreiviertel Stunde am Stück zu einem Vortrag auf der Bühne von buffed.de in der PC-Halle war, und es - auch verglichen mit Samstag - überraschend ruhig war.

Ein wenig hatte man dieses Jahr auch das Gefühl, dass der (sicherlich auch so gewollte) Synergie-Effekt zwischen P&P- und Computer-Rollenspiel dieses Jahr stärker ausgeprägt war als 2009. Man sah jedenfalls mehr Leute, die rein optisch eher in der anderen halle zuhause schienen, durch die Gänge schlendern und sich für das 'andere' Hobby interessieren. Dieser Crossover-Effekt ist meiner Meinung nach immer noch das stärkste Argument für die RPC: wo sonst erhält der Computer-Spieler eine so gute Chance, sich ins P&P vorzutasten und umgekehrt?

Grundsätzlich war die Orga hervorragend aufgestellt, die größten gemerkten Stolperdrähte waren externe Einflüsse, die man nicht beeinflussen oder vorhersehen konnte (Eyjafjallajökull...). Wer es sich finanziell leisten kann (und über die 'Freikarten für Spielleiter'-Aktion gibt es auch Optionen für die, die es finanziell nicht können), sollte sie nächstes Jahr auf jeden Fall nicht verpassen.
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Samstag, 17. April 2010

Miniaturen für alle vier Fraktionen

Alkemy Wave 5

Auf der SPIEL waren sie erhältlich, die "Reinforcements" der Wave 5, wie sie denn im Hause Kraken genannt wurden. Somit hat nun jede der vier Fraktionen Avalon, Jade Triad, Khalimanen und Aurloks eine neue Einheit + Charaktermodell wie auch einen Satz "Alternativtruppen" zu den jeweiligen Starterboxen.

Da Alkemy ein "echtes" Skirmish-Spiel ist, hat der Spieler nun auf jeden Fall einen ausreichenden Grundstock an "Basistruppen" - denn umbauen lassen sich die Alkemy-Modelle eher schlecht bis gar nicht, was die Nachfrage nach den Alternativmodellen erklärt. Mehr gleiche Modelle wird man in der Regel nicht benötigen, wenn man nicht besonders einseitige Aufstellungen spielen möchte, und von daher muß nun niemand mehr mit Dubletten antreten.

Auch zu begrüßen ist die nun fortgführte Praxis, immer mindestens 3, eher mehr Figuren in einem Pack herauszubringen – so relativiert sich der (im brancheninternen Vergleich extrem hohe) Kostenfaktor "Verpackung" wieder. Außerdem wissen Fans das Angebot zu schätzen, auf Events Komplettsets zu kaufen, wo sie die einzelnen Figuren der Wave 2 dann ggf. als Bonus erhalten.

Qualitativ ist absolut nichts an den Miniaturen auszusetzen, im Gegenteil – die Alkemy-Modelle weisen einen Detailreichtum auf, der im Plastiksektor vergeblich seinesgleichen sucht, und der oftmals dazu führt, daß ein Unwissender die (bemalte) Figur anhebt und erstaunt ist, daß es sich nicht um Metall handelt. Dafür lassen sie sich dann auch noch ebenso gut wie Metallminiaturen bemalen; allein daß die Bauoptionen so gut wie nicht vorhanden sind, mag manchen Bastler etwas stören (Klebestellen sind idR "verzapft" und von daher nicht ohne weiteres in beliebiger Position zu fixieren). Das Material ist übrigens thermoplastisch, heißt, sollte etwas verbogen sein, läßt sich das mit der Heißwasser-Kaltwasser-Methode im wahrsten Sinne des Wortes wieder hinbiegen.

Im Lieferumfang findet man neben den Einheitenkarten natürlich die nötigen Bauteile, jeweils schön separat eingeschweißt, damit man auch direkt sieht, welches Teil zu welcher Figur gehört. Der Zusammenbau gestaltet sich weder besonders einfach noch besonders schwierig, und die Materialoberfläche hat sich einwandfrei mit Farben verschiedener Hersteller vertragen – definitiv Daumen hoch an Kraken.

Da Kraken ein recht kleines Unternehmen ist, das erst entsprechend Modelle absetzen muß, bis weiter expandiert werden kann, ist die nächste Wave "erst" für den Sommer angekündigt – aber da es hier ohnehin nicht um Massenschlachten geht, werden es die Spieler schon verschmerzen können. Sicher ist, daß jetzt jedes Volk schon variabler gespielt werden kann als noch letztes Jahr.

Wer Alkemy ausprobieren möchte – Kraken gibt sich die Ehre auf der RPC dieses Wochenende in Köln.
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Dienstag, 13. April 2010

Vorschau

RPC 2010

Am Wochenende findet die diesjährige RPC statt, wie schon voriges Jahr in der Messe Köln. Allerdings ist sie dieses Jahr 'nur' zweitägig, also Samstag und Sonntag geöffnet. Am Freitag waren die Hallen wohl doch ein wenig zu leer - auch wenn mir die Leere ganz gut gefallen hatte, da ich so mehr Zeit und Muße hatte, mit den einzelnen Ständen zu reden.

Wert sich noch überlegt, ob ersiees hinkommen soll: der Eintritt ist zwar mit 15 Euro für eine Tageskarte bzw. 20 Euro für eine 'Dauerkarte' (sprich: beide Tage) an der Tageskasse ziemlich happig (Vorverkauf: 13,50/18 Euro, Gruppen ab 5 Mitglieder zahlen im Vorverkauf 12,50/17,50 pro Karte, keine Gruppenkarte an der Tageskasse), aber durch die ungewöhnliche Kombination "Pen-and-Paper-Rollenspiel zusammen mit LARP, Literatur, Karten- und Brettspielen, aber auch CRPGs" ist der Besuch dennoch lohnend. Der Vorverkauf endet allerdings heute, am 13. April, um 23 Uhr. Immerhin müssen die Eintrittskarten ja noch rechtzeitig verschickt werden.

Die Messe öffnet an beiden Tagen um 10 Uhr ihre Pforten, Offizielles Ende ist am Samstag um 20 Uhr, am Sonntag um 18 Uhr. Letztes Jahr gab es allerdigns die Möglichkeit, im Außengelände eine Extraschicht' anzuhängen, die beispielsweise für Werwolf-Runden genutzt wurde. Ob dies dieses Jahr wieder möglich sein wird, ist mir leider nicht bekannt.

Es gibt eine ganze Menge Aktivitäten, nicht nur das 'übliche' Messegewusel und Aussteller, die einem erzählen, wie toll ihre Produkte sind, wie auf anderen Messen. Es ähnelt eher den Spieltagen, weil man auch hier ausgiebig Gelegenheit hat, alles mögliche auszuprobieren. So gibt es von den verschiedenen Supportteams Schnupper-Rollenspielrunden, mit denen auch CXomputer-Rollenspieler eventuell einmal in Kontakt mit der 'anderen Seite der Macht' treten können, es gibt eine ganze Menge Workshops und Vorträge zu verschiedensten Themen, es gibt Turniere zu verschiedensten Spielen (z.B. Dominion, Frag, Zombies!!!, Boltan, Guitar Hero...), man kann mit den Herstellern und anderen Besuchern reden, es gibt Modenschauen(!), Ledungen von Autoren, und so weiter. Livemusik wird es unter anderem geben von MacPiet, Hello Bomb, Hasenscheisse, Kyoll, den Galgenvögeln, Rochus dem Barden und anderen.

Die Ausstellerliste ist ziemlich lang, ich kopiere hier einfach die Liste der Homepage:

13 Mann Verlag
Adel und Volk
Activision
AFP Silberschmuck
Albion Europe APS
Amandara Event
AMP Distribution GmbH
AnipopGam
Anime House GmbH
Ars Sica
Assertpress Publishing
Atlantian UG
Atlantis
BBCK Bramstedter Kleinverlag
Blackview Porzellan
Brave New World
Buffed
Carmen Martinez
Chessex Germany
COM Magazin / Funware
Computec
Conquest of Mythodea
Crimson Darkness
DARGALATH
Der Nordländer
Dein Larp Shop
Der Obstler
Deutsche Tolkiengesellschaft
Dorp TV
Dragoncats
Dunkelart
DTP
EA
Eizo
Echsenclan
Elbenwald
Epic Armouy Germany
Erdenstern
Excalibur Miniaturen
Fantasy En´Counter
Fantasy Club e.V.
Fedcon GmbH
Forgotten dreams
Freebooter Miniatures
Games In Verlag
Games Orbit
Gaya entertainment´
GFR
Greenland Ars Draconis
Hasbro
Heidelbergerspiele Verlag
HiKu GmbH
Horchposten
Indie Insel
Jörn Kapmeyer
KBV Verlags und Medien GmbH
Keltenküche
Kovex ARP GmbH
Larp TV
Larp Zelte
LorpShop
Zauberfeder Verlag (Magazin LARPzeit)
Laterna Magica
Lausch
Leder Joe
Live Adventure
Lorp shop
Magic Planet
Manticore Verlag
Maskenball Orga
Max Paint
MeOnis Handelskontor
Mephisto
Metamorph GmbH
MMOPG Radio
Moran Dhaoine
Mytholon
Neunholz
Nintendo
Oliver Thiemt
Pannini
Pech Likör
Pegasus
Pera Peris
Planet Lan
Prometheus Games Verlag
Q-Workshop
Rakshazur
Raptor Gaming Technology GmbH
Räucherkarawane
Rebecca Rubin
Republikken
Roccat
Rüstzeug
Samhain Verlag
Schattenlabor
Science Fiction Club Deutschland e.V.
Siebenwind
Schmuck + Glasdesign Schmidtke
Sithforce
SK Computer
Spieldoch
Steel series
Süßkraemerey
Trollart
Trollfelsen
Ulisses Spiele GmbH
Underground Fashion
Varvölgy Bogenhandel
Verlag Ulrich Schüppler
Zunftblatt
Zuxxez

Ich bin allerdings sicher, dass die Liste unvollständig ist - zum Beispiel erwarte ich ganz einfach 'mal, dass nicht nur Ulisses, osndern auch Uhrwerk anwesend sein wird. Schließlich werden Treffen zu den Themen Deadlands, Hollow Earth Expeditions, Myranor, Space Gothiv und Space:1889 angekündigt.

Auf der Webseite der RPC kann man übrigens bereits das Programmheft (PDF, 6,7 MByte) herunterladen und sic schlau machen, was genau wann stattfinden wird.

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Samstag, 3. April 2010

In eigener Sache

e-Mail machr Probleme

Aus irgendeinem Grunde kommen zur Zeit e-mails, die an unsere normale Redaktionsadreese gesendet werden, nicht richtig an.  In den letzten Tagen sind weniger als 50% der Mails, von denen wir wissen, dass sie ankommen mussten, auch tatsächlich eingegangen.
Wir möchten daher bitten, bis auf weiteres e-mails zusätzlich an die Adresse roachware #at# gamebox #punkt# net zu senden. Das Impressum wird ebenfalls dahingehend angepasst.
Wir hoffen, diese Unannehmlichkeit so schnell wie möglich auflösen zu können.

Update 1 (03:10 Uhr): Als hätte jemand bei Gawab nur auf dieses Posting gewartet, sind soeben die vermissten Mails eingetroffen. Wir bitten, dennoch vorläufig beide Adressen zu verwenden, um Fehler zu vermeiden. Hier klicken um mehr zu lesen...

Freitag, 2. April 2010

Bis der Arzt kommt

Doctor Who: Adventures in Time and Space


Welches ist die am längsten laufende Science-Fiction-Fernsehserie der Welt? Manch einer wird diese Frage mit einer der Stargate-Serien beantworten wollen, oder besonders schlaue mit 'Star Trek' und die Daten 1966 und 2005 nennen. Allerdings ist das dann nicht mehr nur eine Serie, sondern eine Sammlung von Serien in einer Welt. Aber auch wenn man Star Trek als 'eine Serie' bezeichnen wollte, gäbe es da eine Serie, die noch länger lief - und immer noch läuft!
Seit 1963, also zwei Jahre, bevor Captain Kirk das erste Mal auf dem Fernsehschirm erschien, reist 'Der Doctor' durch Raum und Zeit. Beinahe wäre sein Start eine Woche verschoben worden, weil die BBC überlegte, ob man die Serie am Tag nach der Ermordung von Präsident Kennedy starten lassen könne. Aber man hat sie doch gestartet, und damit ein Phänomen in die Welt gesetzt, das unübertroffen scheint. Kein Wunder, dass zu dieser Serie auch mehrere Rollenspielsysteme entstanden sind. Das jüngste heisst 'Doctor Who: Adventures in Time and Space' (DW:AiT&S) und wird vom Englischen Verlag Cubicle 7 herausgegeben.


Man kann das Rollenspiel sowohl in der klassischen 'Totbaumversion' erwerben als auch als PDF-Download. Die PDF ist genauso teuer wie die Papierversion, was ich ein wenig enttäuschend finde. Die PDF kann ich zwar leichter vor Vernichtung schützen, indem ich eine Sicherungskopie anfertige, aber dieser Bonus wird mE durch die Verarbeitung der Papierversion mehr als aufgewogen. Außerdem gehören zur Papierversion eine Reihe von Goodies, die in der PDF-Version entweder umständlich und teuer angefertigt werden müssen oder durch Alternativen ersetzt werden müssen, was auch nicht ganz kostenlos is. Immerhin findet man im Paket:

  • Den Player's Guide
  • Den Game Master's Guide
  • ein Adventures Book
  • Ein Satz Archetypen-Charakterbögen
  • ein Satz leere Charakterbögen
  • Charakterbögen für den Doctor und die neuesten Begleiter
  • Gadget-Bögen (für alle spezielle Ausrüstung wie sonische Schraubendreher)
  • Bögen mit Storypunkten
Gerade letztere sind nützlich, auch wenn sogar die Spielregel sagt, man könne genauso gut etwas anderes verwenden bzw. Genehmigung gibt, den Bogen zu kopieren. Als Möglichkeiten zum Ersatz nennt das Spiel ausdrücklich Markierungssteine aus anderen Spielen, 'Flöhe' aus dem Flohhüpfspiel (tiddly-winks), Pokerchips und Jellybabies - in Deutschland würde man wohl eher die ähnlichen Gummibären nehmen müssen. Allerdings sind dem Doctor-Who-Kenner auch in Deutschland Jellybabies ein Begriff - oft genug tauchen sie in der Serie auf.
Überhaupt wurde das ganze Spiel offensichtlich von Serienfans geschrieben. Ohne dass es angestrengt oder gar künstlich wirken würde, schaffen die Autoren es, nicht nur den Inhalt sondern die ganze Stimmung von Doctor Who ins Buch zu packen. Bis in die Details stimmt hier alles - eine so genaue Umsetzung sieht man selten. Dass die BBC als Ursprung der Serie hier mitspricht, scheint auf jeden Fall keine nachteiligen Effekte bislang zu haben (man vergleiche mit anderen Rollenspielen, die allein wegen der Freigabe durch den Lizenzgeber Bücher monate- und jahrelang auf Halde liegen hatten, und wo manch ein Fan sich gewünscht hätte, dass da jemand mit einem Kriegshammer dreingeschlagen hätte).
Das Material (Hintergrund und Charaktere, aber auch die Illustrationen) stammt größtenteils aus der 'neuen' Serie, also aus den Staffeln mit dem 9. und 10. Doktor. Ältere werden nur kurz angesprochen, man darf aber hoffen, dass ältere Doktoren noch zu ihrem Recht kommen. Es ist verständlich, dass zunächst einmal die neue Staffeln abgehandelt werden, denn die dürften den potentiellen Spielern bekannter sein - die Fernsehserie hatte zwischen 1989 und 2005 eine längere Pause.
Moment, werden wohl manche deutsche Leser sagen. 9. und 10. Doktor? Was soll das? Hierzu verweise ich besser auf den Wikipedia-Artikel zum Doktor, der die Serie und ihre Geschichte genau erklärt. Hier sei nur gesagt, dass der Doktor die Fähigkeit hat, seinen Körper zu 'regenerieren', wenn er zuviel Schaden erlitten hat oder zu alt wurde - er wird dann von einem anderen Schauspoieler dargestellt. Mit einer Regeneration verändert sich allerdings auch in gewissem Maße die Persönlichkeit.
Was den Spieler allerdings viel mehr interessieren dürfte, sind die Regeln. Grundsätzlich gibt es auch hier, wie bei den meisten aktuellen Rollenspielen, ein Kaufsystem. Jeder Charakter hat sechs Attribute - Awareness (Aufmerksamkeit), Coordination (Gewandtheit), Ingenuity (Einfallsreichtum), Presence (Persönlichkeit), Resolve (Willenskraft) und Strength (Stärke). Menschen haben typischerweise Werte von 1-6 in diesen Attributen, je höher je besser. Hinzu kommen Traits (Fähigkeiten / Talente), das sind Eigenschaften die man hat oder eben nicht. So könnte ein Charakter beidhändig sein, unauffällig, attraktiv, hochgestellte Freunde haben und so weiter. Entsprechend gibt es auch "bad traits", mit denen man Punkte gewinnen kann für die Erschaffung. Und dann gibt es 12 Skills (Fertigkeiten), also Dinge die man besser oder schlechter gelernt hat, die wiederum üblicherweise Werte von 0-5 haben - höhere Werte sind möglich, für ausgesprochene Experten auf einem Gebiet, die dann aber auch in anderen große Probleme haben. Diese Skills sind ziemlich breit gehalten, Athletik, Überzeigen, Handwerk, Kämpfen, Wissen... Wer in einem Skill einen Wert von 3 oder mehr hat, darf eine Spezialisierung erwerben, die für den Spezialisierungsbereich doppelten Rumms für die Punkte liefert, aber eben nur für diesen Bereich.
Außerdem sollte man sich die 'üblichen Verdächtigen' ausdenken, also Dinge wie Name, Aussehen, Ziele (kurz- und langfristig), Hintergrund etc. Schließlich hat man i.d.R. 12 Storypunkte - hierüber gleich mehr.
Der Grund-Würfelmechanismus ist einfach: 2W6 + Attribut + Skill (+ ggfs. Boni aus Talenten und Spezialisierungen) müssen für einen Erfolg einen Zielwert erreichen oder überschreiten, der abhängig von der Schwierigkeit durch den Spielleiter festgelegt wird. Ohne Skill muss man nicht +0 sondern -4 rechnen, wenn man nur einen ähnlichen Skill hat, -2. Das Ergebnis wird in Stufen eingeteilt - es gibt insgesamt 6 Stufen, vom fantastischen Erfolg bis hin zur Katastrophe. Dieses Ergebnis kann der Spieler abändern - für jeweils einen Storypunkt eine Stufe verbessern (maximum einfacher Erfolg) oder auch zum Erwerb von jeweils einem Storypunkt eine Stufe verschlechtern. Es kann also sogar interessant sein, einen guten Erfolg in einen leichten Misserfolg zu wandeln, wenn man denkt, mit den zwei Storypunkten hierfür später mehr reißen zu können. Waffen machen einen festen Schaden, der durch die Qualität des Angriffes modifiziert wird. 

Aber mit Storypunkten kann man noch mehr machen: Ausrüstung erwerben, Ideen haben, Wunden abschwächen und so weiter. Und man kann auch Punkte erhalten: nicht nur durch freiwilliges Absenken von Erfolgen, sondern auch durch eine Reihe von anderen Dingen. Wenn ein Bad Trait einen ärgert, wenn man sich in plottechnisch notwendige Ereignisse ergibt, wenn der Spielleiter Punkte gibt... All das hilft natürlich nicht, wenn man kaltblütig unbewaffnete Gegner - womöglich gar wehrlose - tötet: das kostet alle vorhandenen Storypunkte. Die Storypunkte erinnern also an ähnliche Mechanismen aus anderen Spielen: das Karma aus TSR's Marvel Super Heroes, die Chips aus Deadlands, Hero Points aus Torg/MasterBook...
Die Initiative ist interessant geregelt: sie ist in erster Linie abhängig davon, was man tun will. Zuerst die Leute, die etwas zu sagen haben, dann die Leute die sich bewegen (endlose Gänge entlang rennen, durch den Thronsaal von König Peremnos schleichen, was auch immer), dann die, die etwas technisches oder so tun, und ganz zuletzt die Kämpfer - die dann eventuell feststellen, dass nichts mehr da ist, auf das sie einprügeln können. Wenn man also später in der Runde feststellt, dass man doch besser etwas anderes tun will (wegrennen statt zu schießen, weil der Gegner soeben ein Schildfeld aktiviert hat), kann man die Aktion 'nachholen', erhält hierfür aber evtl. einen Malus. Genauso gibt es einen Malus, wenn man mehr als eine Sache in einer Runde tut. Reaktionen zählen hierbei auch, allerdings ist beispielsweise Ausweichen eine einzelne Aktion, egal, wie vielen Schüssen man ausweichen will. Es gibt sogar einen Mechanismus, der variabele Taktiken bevorzugt gegenüber Teilnehmern, die mehrere Runden hintereinander dasselbe tun (und damit vorhersehbarer werden). Schaden (sowohl aus Kämpfen wie auch aus anderen Ereignissen wie geistigen Duellen) äußert sich dasin, dass Attribute sinken - was wiederum die Chancen für spätere Aktionen mindert. Außerdem gibt es eine Menge Waffen, vor allem bei den Gegnern, die sofort tödlich sind - es ist eben risikovoll, sich einem Dalek entgegenzustellen...
Wie man an der kurzen Beschreibung schon erkennen kann, ist DW:AiT&S nicht gerade kampfbetont. Es wird immer wieder geschehen, dass ein Kämpfer zu spät kommt, weil alle anderen etwas schnelleres getan haben. Das ist nicht schlimm, denn auch hier folgt das Spiel dem Vorbild im Fernsehen. Echte physische Kämpfe sind in der Fernsehserie sehr selten, und so sollte es auch im Spiel sein.
Im Spielleiterhandbuch wird die Information aus dem Spielerhandbuch weiter ausgearbeitet - vor allem die Charaktererschaffung und das Kapitel zu Kämpfen und Würfelmechanismen ist manchmal parallel zum Spielerhandbuch. Der Vorteil ist natürlich, dass der Spielleiter mit einem einztelnen Buch genug hat, und während einer Sitzung das Spielerhandbuch den Spielern uneingeschränkt überlassen kann. Allerdings werden die Regeln im Spielleiterhandbuch weiter aufgedröselt, und zusätzliche Optionen gegeben, die das Spiel noch intensiver werden lassen.
Außerdem gibt es im Spielleiterhandbuch einiges an Informationen zu Zeitreisen und ihren manchmal unerwünschten Nebenwirkungen, zu Kreaturen wie Autons, Nestene, Daleks und so weiter, zusammen mit einem Baukasten, um seine eigenen Wesen zusammenzustellen. Ein besonders schönes Stück handelt davon, wie man mit bestimmten 'Störern' - Powergamern, Falschspielern, Metagamern und so weitern - umgehen kann. Tipps, die mir in vielen anderen Systemen leider fehlen. Überhaupt strotzt das Spielleiterbuch von Tipps, wie man erfolgreich spielleitert.
In beiden Bänden wird auch besprochen, was für Abenteuer man spielen kann, was die Teilnahme des Doktors (und ggfs. anderer Timelords) betrifft, da diese meist eauf einem anderen Niveau agieren als 'normale' Menschen. Hier gibt es verschiedenste Möglichkeiten: wechselnde Spieler des Doktors, Leute spielen, die dem Doktor nur kurz begegnen, oder auch doktorlose Abenteuer im Doktorversum (UNIT, Torchwood, Sarah Jane Adventures...).
Es gibt im Abenteuerband zwei komplette Abenteuer, sowie 21+3 Abenteuerideen - 21 selbständige, sowie drei miteinander verbundene. Das erste Abenteuer, Arrowdown spielt auf der Erde in einem Seebad an der Englischen Küste das die Zeit vergessen zu haben scheint. Erst wenn man sich den Ort näher ansieht, stellt man fest, dass er alles andere als gewöhnlich ist. Im zweiten, Judoom findet man sich an Bord eines Rauschiffes der Judoon, dieser humanoiden rhinoformen Polizisten, wieder, auf dem auch nicht alles in Ordnung ist. Beide Abenteuer passen hervorragend in die Welt von Doctor Who und lassen es auch nicht am nötigen Humor fehlen, der auch hier wie überall ganz natürlich wirkt.
Alles in allem ist DW:AiT&S ein System, das schnell und locker läuft und dabei auch der Vorlage hervorragend gerecht wird. Es ist so einfach, dass es auch Anfängern gut an die Hand gegeben werden kann (und mE sogar eine Gruppe, die nur aus Neulingen besteht, einschließlich des Spielleiters, gut unterstützt). Wer nicht eine allgemeine Aversion gegen Science Fiction hat, hat hiermit eine hervorragende Alternative, die auch als 'leichtes' Zweitsystem einen schlanken Fuß macht. 

(Und ein fernsehtipp: Morgen, Karsamstag, beginnt die neue Staffel mit dem neuen Doktor...)


HerstellerCubicle 7
AutorenDavid Chapman, Andrew Peregrine, Jacqueline Rayner, Nathaniel Torson, [The Heart of the TARDIS - Robin Farndon, Derek Johnston, Charles Meigh]
Sprache Englisch
Spieler RPG
Denken RPG
Glück RPG
Geschicklichkeit RPG
Preisin € ca. Papier: 42,80, PDF: € 44,22





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April April

Auflösung Aprilscherz


Dieses Jahr ist es ja am 1.4. knüppeldick gekommen. Aber natürlich war die Meldung um ein neues Set für Anno Domini der diesjährige Aprilscherz.

Das heisst natürlich, dass die anderen Meldungen alle echt waren.



Insbesondere die Meldung von der iPhone-App, die zu Mondpreisen verkauft wurde, ist laut dem inzwischen verlinkten Bericht wahr. Auch wenn sie wie ein Aprilscherz klingt.
Ebenso ist es leider Tatsache, dass die Einstellung von Worlds of Cthulhu angekündigt wurde, genauso wie die Pressemitteilung von dtp Entertainment zum Verkauf von Ferdoker Hellem auf der RPC. Da war mein AA wohl etwas zu feinfühlig. Auch gibt es tatsächlich eine Helden 5.0.7, und Andreas hat tatsächlich das Szepter abgegeben. Den Restder  Ankündigung im Helden-Forum (dass das Programm kommerziell werden solle) habe ich weggelassen - inzwischen stellte sich auch heraus, dass mein AprilAlarm hier genau rictig eingestellt war :)





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Donnerstag, 1. April 2010

Neue Helden

Ein ganz kurzer Post, weil...

Von der Helden-Sorftware gibt es eine neue Version - 5.0.7. Sie kann über die Update-Funktion eingespielt werden, oder auch von der Webseite des Projekts heruntergeladen werden.
Gleichzeitig ist dies das Ende der Projektleitung durch Andreas Schönknecht, der vor rund 8 Jahren die ersten Codezeilen in die Tastatur hackte. Neuer Organisator ist Maik-Schiefer-Gehrke. Nach 8 Jahren sei Andreas diese Ruhe gegönnt...

(Für mich der Release doppelt schön, weil am Wochenende eine DSA-Runde, die ich leite, von DSA 3 auf DSA 4.1 umstellen will. Das Update kommt also zum genau richtigen Zeitpunkt.) Hier klicken um mehr zu lesen...

Neues von Drakensang

Das erst kürzlich angekündigte Add-on für Drakensang - Am Fluss der Zeit wird wohl schon zur RPC anspielbar sein. 

Zumindest, wenn man einer Pressemitteilung glauben darf, die heute (!) in meine Inbox flatterte. (Wie sagte Dirk Hartmann heute auf Twitter? "Hint to the metally challenged, don't issue any serious press release today") Von daher würde ich auch den rest der Meldung eher vorsichtig genießen.


Wobei 'genießen' es schon trifft. Es wurde nämlich in derselben Mail angekündigt, dass man mit einer Brauerei ein Abkommen getroffen habe und auf der RPC 'Ferdoker Helles' verkaufen werde. Bei dieser Meldung, muss ich gestehen, schlägt allerdings mein AA (mein 'April-Alarm') aus. Ich werde dem aber auf jeden Fall noch nachgehen... Hier klicken um mehr zu lesen...

Neues von Cthulhu

Das Ende der Worlds of Cthulhu

Von Pegasus wird ja nicht nur die Deutsche Ausgabe des Rollenspiels Call of Cthulhu herausgegeben, sondern auch das möglicherweise einzige professionelle Rollenspielmagazin zu diesem System. Pegasus ist ja im Cthulhu-Bereic sehr rührig, und so werden regelmäßig auch neue Produkte aus Deutschland wieder internationalisiert und für den englischsprachigen Markt lizensiert.

Eines dieser Produkte die 'rücklizensiert' wurden, war eben jenes genannte Magazin 'Cthuloide Welten', in Anglisch unter dem Namen Worlds of Cthulhu verkauft.

Dieses Magazin (also die Worlds of Cthulhu) scheint nun am Ende zu sein. Dies jedenfalls geht aus einem Posting hervor, das Adam Crossingham, Chefredakteur der Worlds of Cthulhu, gestern nachmittag auf Yog-Sothoth.com im Forum veröffentlichte.


Das dürfte ein herber Rückschlag sein für ein System, das in den letzten Monaten durch zahlreiche Lizenzen im Aufwind zu sein schien. Man kann da nur die Daumen drücken. Hier klicken um mehr zu lesen...

Im Jahre des Alten

Aprilscherz Anno Domini - Cthulhu

Zum Kartenspiel Anno Domini von Urs Hostettler habe ich ja bereits eine Rezension geschrieben. Aber heute erscheint ein neuer Themensatz, der gerade Rollenspieler aufhorchen lassen dürfte. Der gute Urs hat weder Kosten noch Mühen gescheut, und einen Kartensatz zum wohl bekanntesten Phänomen des letzten Jahrhunderts herausgebracht. (Weiterlesen, es gibt ein Sonderangebot am Ende!)

Cthulhu - viele Leuten erschrecken bereits, wenn sie nur den Namen hören. Und mag der Cthulhu-Mythos in der Öffentlichkeit ausschließlich mit dem Namen Howard Philips Lovecraft verbunden sein, so gab es doch viele andere Autoren, die ebenfalls an dem Mythos gearbeitet haben: Robert Bloch, August Derleth, Frank Belknap Long, John Ransey Cambell, Wolfgang Hohlbein, Brian Lumley, Ambrose Bierce, Keith Herber, Robert E. Howard, Andrzej Sapkowski, aber auch Namen wie Abogado Powers kann man begegnen.


Interessant an dem Set ist vor allem die Detailarbeit, die darin steckt. In den wieder 336 Karten finden aich nicht nur Erscheinungsdaten von Berichten, Geburts- und Sterbetage von Autoren, und Erscheinungsdaten von Filmen, sondern auch Ereignisse, die direkt dem Mythos entstammen. Man sollte also in der Lage sein, die Ankunft der Mi-Go, der Dhole, des Sternengezüchts, der Yithianer, zeitlich einzusortieren, die Torpedierung von Innsmouth und das Erwachen Cthulhus anlässlich des Wiederauftauchens von R'lyeh zu datieren (letzteres jährt sich morgen zum 85. Mal), zu wissen, wann Roderick Andara seinen Sohn 'abgegeben' hat, wann Privatdetektiv Suzuki eingeschneit wurde...
Neben den Berichten der genannten Autoren scheint auch eine Menge Arbeit mit den Cthulhu-Forschungsberichten von Chaosium und Pegasus erfolgt zu sein. Man entdeckt einige Daten und Begriffe, die aus diesen Werken zu kommen scheinen (NWI, Nefertiri...) - da diese aber wiederum fein mit den offiziellen Daten abgestimmt werden, bringen auch diese Daten keine Überraschungen.

Schön sind auch einige Ereignisse, die ich nicht erwartet hatte, und für die Urs Hostettler Insider-Informationen verwendet haben dürfte - dass ein Dhol sich versehentlich in eine Baustelle grub und so das Kölner Stadtarchiv zum Einsturz brachte, war mir bislang nicht bekannt, erklärt aber einiges. Viele Mittelalter-Termine stammen anscheinend aus den Narrenturm-Berichten von Sapowski, einige moderne aus den Archiven von Marvel und DC. Eine bunte, aber immer stimmige Mischung.

Jeder Satz Anno Domini hat ein eigenes Symbol und die Auflösungsseite in einer eigenen Farbe, und das gilt auch hier. Das Symbol zeigt eine interessante Gestaltung: je nachdem, aus welcher Richtung man es betrachtet, sieht es entweder aus wie ein gelbes Zeichen, die 'Baum'-Version des Älteren Zeichens, oder auch die 'Stern'-Version des Älteren Zeichens. Die Druckfarbe der Auflösungsseite glänzt leicht metallisch, und schillert in einem sanft violett leuchtenden Grün. Das sieht ziemlich edel aus, und macht Lust, das Spiel häufiger auszupacken.

Die Karten haben zwar das gleiche Format wie die übrigen Anno-Domini-Spiele, sind aber blassgrün und fühlen sich ein wenig schleimig an. Das Material scheint kein normaler Karton zu sein, aber auch kein Kunststoff - es sieht mir eher ein wenig ledrig aus. Auch sieht der Kartenstapel auf dem Tisch deutlich größer aus als in der Schachtel, so dass man sich fragt, wie die Karten eigentlich hinein passen (sollen). Aber wenn man nach dem Spiel versucht, die Karten zu verstauen, passt alles wunderbar, und sogar ein wenig besser als bei den bisherigen Kartensätzen.

Mir ist allerdings nicht so ganz klar, wozu der Plastik-Fisch dienen soll, den ich in der Packung meines Rezensionsexemplars unter den Karten entdeckte. In der Spielregel konnte ich jedenfalls keinen Hinweis entdecken. Ich habe den Verdacht, dass er zu einem anderen Spiel gehören sollte.

Leider musste der Verlag Fata Morgana, der das Spiel herausbringt, in den letzten Wochen drei Mitarbeiter in unbefristeten Krankenurlaub schicken, die mit dem Korrekturlesen der Karten zu diesem Spiel beschäftigt waren. Wir von Roachware wünschen ihnen gute Besserung und hoffen, der behandelnde Arzt, Dr. psych. Rudolph Beck-Dülmen, kann ihnen schnell helfen

Alles in allem gilt auch für dieses Set, was ich bereits für das Spiel an sich schrieb: Tentakel hoch!


Hersteller Fata Morgana Spiele
Vertrieb / Produktion Abacusspiele
Sprache d. Spiels Deutsch
Autor Urs Hostettler
Spieler 2-10 (ideal: 5-8)
Denken 10
Glück 3
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 13 € empf. Verk., im Handel (z.B. Amazon) teilw. schon unter 10 € erhältlich.

Und nun zum angekündigten Sonderangebot: Nur am heutigen Tage (also dem Tag der ersten Veröffentlichung dieser Besprechung) haben alle Interessenten die Gelegenheit, ein Exemplar dieses neuen Kartensets für einen unglaublich günstigen Preis zu erwerben. Für nur 1 Euro und 4 Cent (plus Porto/Verpackung) kann sich jeder eine Schachtel mit diesem neuesten Set zulegen. Die Bestellungen können natürlich nicht unbegrenzt sein: maximal 3 Exemplare pro Bestellung sind möglich.

Bestellen kan man mit einer e-mail. Sie erhalten dann in den nächsten ein, zwei Tagen eine e-Mail in der das weitere Prozedere mitgeteilt wird. Zur Bestimmung der Versandkosten (die Spiele werden schließlich nicht in Deutschland hergestellt) bitte im Formular angeben, wie viele Exemplare für welche Adresse bestellt werden sollen.

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Geschäftssinn

Kurzer Exkurs in Betriebs- und Volkswirtschaft

Ich weiss nicht so recht, wo ich das hier einordnen soll, es würde wohl unter Flamebait fallen. Allerdings ist das Thema nicht direkt meins, und zeigt einige interessante Effekte auf.
Ein wichtiger Punkt der BWL- und VWL-Theorie sind die Preisfindungsmechanismen. Wie entsteht ein Preis auf dem Markt, und welche Faktoren beeinflussen ihn? Markt ist hierbei nicht der Wochenmarkt, sondern die komplette wirtschaftliche Umwelt in der sich Käufer und Verkläufer zusammenfinden. Es geht hierbei auch niocht ums Feilschen und Verhandeln, sondern eher um langfristige Effekte und Theorien. Wenn wenige Leute etwas kaufen, sinkt der Preis, dann sind mehr Leute interesseiert, ist so ein vermuteter Mechanismus. Im Endeffekt pendelt der Preis sich auf einem Niveau ein, das den Herstellungskosten (plus ein kleiner Gewinn) entspricht, sagt die sog. 'objektivistische Wertlehre', oder auf dem, der dem Nutzen des Käufers entspricht (sog. 'subjektivistische Wertlehre'). Aber da gibt es natzürlich noch 'zig Effekte, die dem zuwiderlaufen.


So gibt es den Qualitätsvermutungseffekt ('made in Germany'), der dazu führt, dass der Käufer einen höheren Nutzen annimmt. Oder den Snobeffekt (nur mit Krokodil / Flügelpferd / dreizackigem Stern / wasauchimmer zeigt das Produkt, dass ich etwas besseres bin), der dazu führt, dass ein Mindestpreis erhaltgen bleiben muss, weil sonst die Leute, die das Symbol zum Protzen verwenden, nicht mehr interessiert sind, 'weil es dann ja jeder kaufen kann'. Es gibt das Brotparadoxon, dass b ei steigenden Preisen der Verbrauch an Brot steigt (weil man sich Luxusnahrungsmittel nicht mehr leisten kann und stattdessen auf Grundnahrungsmittel ausweichen muss). Und ... dann gibt es Effekte, die widersetzen sich jedem Verständnis.
Ein Beispiel hierfür ist die iPhone-App Zits & Giggles, ein, sagen wir vorsichtig, Spiel, bei dem man Aknepickel auf dem iPhone ausdrücken soll. Das Spiel wurde in den ersten Monaten für 99 US-Cent verkauft, und fand ein paar Käufer, aber ziemlich wenige. (Vielleicht hat es denselben psychischen Effekt wie das Bubblewrap-Spiel auf dem Computer?) Irgendwann kamen aber dann keine neuen Kunden mehr.
Standard-Marketing empfiehlt, dann zumindest eine Zeitlang den Preis zu senken, um neue Nachfrage zu generieren, aber der Autor, Tommy Refenes, tat genau das Gegenteil: er erhöhte den Preis auf 15 US-Dollar. Das ist, für jeden, der sich nicht mit iPhone-Apps auskennt, ein extrem hoher Preis. Plötzlich kamen neue Kunden, die ersten am Tag der Preiserhlöhung. Ich weiss nicht, ich stehe nicht an meiner Tankstelle zu warten, dass der Treibstoff plötzlich 8 Euro kostet, damit ich dann tanken kann.
Es ging weiter. Der Preis wurde auf 50 Dollar erhöht. Vier Kunden kamen. Als Reaktion programmierte Refenes das Angebot so, dass der Preis weiter stieg, so lange Kunden kamen. Und vergaß es erst einmal wieder. Als er nach einiger Zeit (am Valentinstag) wieder nachsah, war der Preis auf $299 gestiegen, und stieg weiter bis auf $350. und das, obwohl eine der beiden Kundenbesprechungen, die auf der Apps-Seite zu finden waren, ausdrücklich davon sprach, dass das Spiel mit einem Dollar (Startpreis) noch zu teuer war.
Ich will hoffen, dass unsere Spielehersteller hieraus nicht eine Lektion übernehmen. Auf SPielebpreise umgerechnet würde ein normaler Würfel dann 300 Euro kosten können, oder ein Brettspiel für einen vier- bis fünfstelligen Betrag ü+ber die Ladentheke gehen...
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