x Roachware: Mai 2009

Freitag, 29. Mai 2009

Today A King

KingCon 4

Am Wochenende vom 1. März dieses Jahres fand der 4. KingCon statt – nach dem Eröffnungscon in der Landfermann-Schule war dies das dritte Mal, dass das Jugendzentrum "die Insel" in Duisburg-Neuenkamp Austragungsort war. Wie immer war der Eintritt unschlagbar günstig (jedenfalls kann ich mir keinen Con vorstellen, bei dem man als normaler Besucher noch Geld dafür erhält, dass man auftaucht, was dann tatsächlich günstiger wäre als "Eintritt frei" wie hier). Das Workshop- und Vortrags-angebot war weiter ausgebaut worden, und die 'üblichen Verdächtigen' qua Support und Händler waren auch da.

Das Wetter spielte auch ein wenig mehr mit als beim letzten Mal, es regnete wenigstens nicht, auch wenn es recht kalt war. Aber das ist in dieser Zeit des Jahres zu erwarten, und drinnen waren die Temperaturen angenehm.

Die Lokalität ist ringförmig gebaut, mit einem großen saalartigen Hauptraum, drei Gruppenräumen, einer Küche, und mehreren Nischen am Rundgang. Platz genug für ein gutes Dutzend Rollenspielrunden parallel, wenn man den 'Saal' für Brettspielangebote und Händler und einen Gruppenraum für Workshops abzieht. Und es gibt beim KingCon immer eine ganze Reihe interessanter Workshops – abgesehen von den 'großen' Cons wie z.B. NordCon, RatCon oder FeenCon weiß ich keinen Con, der sich mit Workshops und Vorträgen so viel Mühe gibt. Und interessant und brauchbar sind die Workshops auch. Es gab unter anderen dieses Mal einen Workshop über geplante Improvisation, einen Workshop über Action im Rollenspiel von Sven "8t88" Flottmann, hier nachzusehen, einen über das Halten von Workshops von Andre Wiesler, oder auch einen über das Schreiben und Veröffentlichen von Rollenspielen von David Grasshoff – und das war nur ein kleiner Teil des Angebots.

Aber auch bei den Rollenspielrunden gab es wie immer eine bunte Mischung von neuen und unbekannten Systemen. Elyrion, Shadowrun, Cthulhu, Würfelwelt, DSA ... es wurde eine bunte Mischung angeboten, die wohl so ziemlich jeden Geschmack traf.

Außerdem waren Brettspiel-Supporter von Pegasus, den Heidelbergern und Kosmos da – der KingCon ist der einzige RSP-Con, den ich kenne, auf dem Kosmos-Supporter zu sehen sind. Für den Verkauf waren die wie immer sehr netten und umfassend informierten Dragoncats anwesend, die ebenfalls die ganze Nacht hindurch Schnupperrunden der Spiele in ihrem Sortiment anboten.

Aber auch außerhalb des reinen Rollenspiels wurde wieder ein rundes Programm geboten. Es gab die übliche Trash-Tombola, im Anschluss daran eine Amerikanische Versteigerung. Die Küche bot zu den bekannt günstigen Preisen wieder ihre ebenfalls bekannt guten Produkte an, allem voran die Gyrossuppe (die diesesmal sogar ausverkauft wurde). Auch das Obst, das dort gratis (!) angeboten wurde, fand rege Nachfrage. Eine Neuerung war der 'lebenslange bodenlose Becher': dieser, in KingCon-Farben (blau-orange) gehaltene Becher gilt nicht nur für den KingCon, auf dem er verkauft wird, sondern auch für alle weiteren KingCons. Eine Flatrate, die sehr attraktiv war.

Die Räumlichkeiten waren, obwohl es sich ja um ein Jugendheim handelt (was einen gewissen Verschleiß bedeutet) hervorragend in Schuss, und auch die Toiletten waren meist sauber. Seltsamerweise scheinen die Cons, die selbst die Sauberkeit der Toiletten organisieren, dies besser kontrollieren zu können als Cons, die einen 'externen' Reinigungsdienst haben. Ob dies der reinen Größe der Cons geschuldet ist oder tatsächlich an der Organisationsform liegt, werde ich wohl am Wochenende vom 5.-7. Juni sehen: der NordCon will die Toiletten diesmal in Eigenregie sauber halten. Aber auch abseits der Toiletten war alles sehr sauber und ansprechend

Leider wird der nächste KingCon, wie bereits geschrieben, erst Mitte 2010 stattfinden. Ich kann schon jetzt sagen: ein Termin, den man sich im Terminkalender vormerken sollte.

Veranstaltung

KingCon 4

Ort

Duisburg-Neuenkamp, Jugendzentrum "Die Insel"

Eintritt

gratis

Teilnehmer

ca. 130

Dauer

48 h (Freitagabend bis Sonntagabend)

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Dienstag, 26. Mai 2009

In eigener Sache

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass aus irgendeinem Grund das Kommentieren nicht mehr funktionierte. Die fehlerhafte Einstellung wurde inzwischen berichtigt.

Woher diese Einstellung kommt, ist mir nicht bekannt - ich bin mir keiner Schuld bewusst, kann aber nicht ausschließen, dass ich in einem Anflug von Verwirrung diese Einstellung gemacht habe. Ich bitte jeden, der versucht haben sollte, einen kommentar zu posten, um Entschuldigung.

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Freitag, 22. Mai 2009

Flamebait

Grau ist das neue Schwarz

Es scheint heutzutage 'in' zu sein, Rollenspielwelten 'grau' zu machen. Strahlende Helden - ob Spielercharaktere, oder Nichtspielercharaktere als Vorbilder - werden entweder kräftig eingegraut oder entsorgt, damit 'man nicht schwarz-weiß spielt'. In Extremfällen werden Erfolge der Spielerhelden ('Held' im literarischen Sinne) durch Aktionen von NPCs, auf die die Helden keinerlei Einfluss haben, regelmäßig zunichte gemacht.

Wenn es dann zu Diskussionen kommt, und jemand meint, er würde doch gerne auch einen wirklich weißen oder auch einen pechschwarzen NSC sehen, wird ihm sofort vorgeworfen, er wolle reines schwarzweiß haben, und so sei die Welt nun einmal nicht. Dass das 'auch' eben impliziert, dass auf der anderen Seite auch verschiedene Grautöne möglich sein dürfen, wird dann gekonnt übergangen.

Leider ist durch den Verlust der ganz hellen und ganz dunklen Töne, also das Zeichnen der Spielwelt in einem Farbspektrum das die ganze Bandbreite zwischen kräftigdunkelmittelgrau und starkdunkelmittelgrau umfasst (und nichts außerhalb zuläßt, will man sich nicht dem Vorwurf aussetzen, zur Schwarzweißfront zu gehören, die kein Grau zulassen will...) die ganze Angelegenheit ziemich undurchsichtig. Ich gebe einfach 'mal ein Beispiel.

Das Bild hier rechts ist, um es einmal vorsichtig auszudrücken, schwer zu erkennen. Genau genommen sieht man sogar nicht alles, was zu sehen sein könnte. Man kann erahnen, dass ein Text zu lesen ist, und das ist es dann auch. Wer scharfe Augen hat, kann noch den Text entziffern, aber ein wirklich aussagekräftiges Bild sieht anders aus. Vor allem: das eigentliche ild enthält Informationen, die hier beim besten Willen nicht mehr zu erkennen sind.

Ich habe für dieses Bild ein anderes genommen, und in der Bildbearbeitung den Kontrast so weit herabgesetzt, dass eben nur noch ein enges Spektrum Grautöne übrig blieb. (Ich habe wirklich nur den Kontrast geändert, alles andere blieb unverändert.)

Wenn man sich ds Originalbild (hier rechts) ansieht, erkennt man sofort, welche "wichtige Information" verschwunden ist. Dadurch, dass der Kontrast von reinweiß bis pechschwarz geht - aber dennoch graue Zwischentöne möglich sind! - erhält man plötzlich mehr Informationen.

Ähnliches geschieht auch in Rollenspielwelten. Es mag in unserer Welt normal scheinen, dass Steuerhinterzieher nur dann hinter Gitter gehen, wenn sie weniger als einen bestimmten Betrag unterschlagen haben, aber das ist ein Effekt, den man in einer Rollenspielwelt als Autor gut überlegen sollte. Immerhin hat man durch die Wahl des Genres, des Stils undsoweiter eine bestimmte Erwartungshaltung bei den Kunden (Spielern und Lesern) geweckt, die man nicht grundlos enttäuschen sollte. Nichts gegen das gelegentliche bewußte Brechen eines Tropus - wenn das Brechen so alltäglich geworden ist, dass die Spieler überrascht sind, wenn einmal ein Tropus nicht gebrochen wird - wenn das Brechen des Tropus zu einem Stereotyp verkommen ist - wenn die Reaktion der Kunden niht mehr 'Ohje, so ein Sch...' sondern nur noch ein halb-gelangweiltes, halb-resigniertes 'Was haben die denn jetzt schon wieder angestellt?' ist - dann, ja dann ist etwas ganz gehörig in eine Schieflage geraten, gegen die sich die Lage des Finanzmärkte wie ein Rosenbett ausmacht.

Mit der Verwendung eines Genres, mit der Verwendung von Tropen macht man dem Kunden ein implizites Versprechen, dass er sich an bestimmten Richtlinien orientieren kann, um seinen Weg durch die eben nicht reale Welt zu finden. Wenn ich einen Film als Martial-Arts-Comedy ankündige, der aber nach einer halben Stunde furioser Action plötzlich zu einer Liebesschnulze entartet und die Kampfkünste völlig veschwinden, werden die Zuschauer sich (zu Recht) betrogen fühlen, genau wie wenn ich einen Film als Remake von "Und ewig grünt die Heide" ansetze, aber nach zwanzig Minuten Aliens landen und die Landschaft zerstören. Womit ich weder etwas gegen Liebesschnulzen noch gegen Invasions-Science-Fiction sagen will: es wird in diesen Fällen ganz einfach die Erwartung des Kunden, die durch das implizierte Versprechen aufgebaut wurde, enttäuscht.

Die logische Folge für einen Film: Filme dieses Regisseurs - vielleicht sogar des ganzen Verleihs, oder der Produktionsfirma - werden in Zukunft schlechter laufen, weil die Leute misstrausich sind. wenn ds mehrmals geschieht, kann man die Filme irgendwann ebsser sofort auf Video verscherbeln (für 1 Euro pro Film), weil niemand mehr für diese Filme ins Kino gehen wird, oder sich die Filme zum Normalpreis antun wird. Und die Note bei IMDB wird ziemlich tief liegen. Auch wenn es immer ein paar unverwüstliche Fans gibt, die alles entschuldigen, werden sie schnell durch die enttäuschten Kinogänger überstimmt werden.

Die logische Folge für ein Rollenspiel: Das wird viel langsamer gehen, aber ein ähnlicher Effekt wird einsetzen. Man wird vielleicht ein paar neue Kunden gewinnen, die genau diese gebrochenen Tropen cool oder heiss finden, aber man wird nach einiger Zeit eine ganze Reihe Kunden verlieren, die 'sich nicht länger verarschen lassen' wollen. Da aber die Schmerzgrenze bei den Kunden unterschiedlich liegt, wird man zu Beginn vielleicht gar nicht so merken, was da passiert, sondern erst, wenn es zu spät ist. Und auch hier wird es Kritik geben, aber da - anders als zum Beispiel bei IMDB - in Online-Foren zu betimmten Rollenspielen meist vor allem die Fans des Rollenspiels, das das Thema des Forums ist, zusammenkommen, werden Klagen wesentlich schlechter zu hören sein, und man oftmals erst merken , was los ist, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Wer ein Rollenspiel herstellt, wer als Spielleiter Runden anbietet, der verspricht (implizit) den Spielern, dass sie etwas verändern können. Sogar bei Rollenspielen, die so sehr auf das ultimate Versagen der Spielercharaktere ausgerichtet sind wie bei Cthulhu will man als Spieler die Möglichkeit haben (oder zumindest den Eindruck haben), dass man die Situation zum besseren wenden kann. Wenn den Spielern ihre bereits realisierten Erfolgserlebnisse anschließend an der ausgespielten Szene vorbei (also im Plotverlauf ohne Einwirkungsmöglichkeit der Spieler) zunichte gemacht werden, hat man als Spieler beim ersten Mal vielleicht nur ein leichtes Frustgefühl. Wenn das aber öfter geschieht, dass wird der Spieler irgendwann mit seinem Geldbeutel abstimmen und entweder ganz mit dem Hobby aufhören oder zur Konkurrenz gehen. Und die ist, den Indie-Rollenspielen sei gedankt, ziemlich groß.

Nächstes Mal im Flamebait: wie sich das grau-in-grau auf die Motivation der Helden auswirkt.

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Dienstag, 19. Mai 2009

Neues vom KingCon

Er hat zwar eine kurze aber dennoch wechselvolle Geschichte hinter sich, der KingCon in Duisburg. 2007 Fand er zum ersten Mal statt, damals noch in der Landfermann-Schule mitten in Duisburg, in direkter Nähe zum Hauptbahnhof. 2008 gab es ihn dann zweimal, im Jugendheim Die Insel.

In diesem Jahr fand der erste (und einzige) KingCon am Wochenende des ersten März statt (und wenn ich eine Antwort auf meine Mail mit Nachfargen erhalten sollte, gibt es selbstverständlich auch eine Rezension :) ). Gleichzeitig wurde angekündigt, dass man es dieses Jahr nicht schaffen werde, einen weiteren KingCon auf die Beine zu stellen.

Jetzt machte die Orga bekannt, dass der KingCon in die Mitte des Jahres rücken werde, und ab nächstem Jahr wieder jährlich stattfinden solle. Grund hierfür ist, dass einer der Organisatoren, Falk Bongert, aus dem Team aussteigen muss wegen anderweitiger Verpflichtungen, so dass René Hegmann und Christoph Moser aus dem alten Team übrigbleiben. Unterstützt werden sollen sie (noch besser?) von Jenny und Angelika, den Besuchern der letzten KingCons bereits als die Küchenfeen bekannt. Es wird sogar zusätzlich zur (bekannt guten) Suppe noch Gegrilltes in Aussicht gestellt.

Der geplante Termin ("Mitte Juni") hat natürlich auch so seine Tücken: er liegt zwar rund vier Wochen vor den Sommerferien in NRW, könnte aber leicht mit einigen anderen, großen Cons kollidieren, die einen überregionalen Einzugsbereich haben (zum Beispiel NordCon und LindenCon). Und so manch ein Congänger wird sich auch überlegen, ob er an zwei aufeinander folgenden Wochenenden auf Cons geht, auch wenn der Eintritt zur KingCon bislang gratis war.

Ich werde das ganze auf jeden Fall im Auge behalten.

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Mittwoch, 13. Mai 2009

Contra Medici

Strozzi

Wenn man vom geschichtlichen Florenz spricht, vor allem in der Zeit vom 14. bis 16. Jahrhundert, gibt es zwei Familien, die politisch und wirtschaftlich große Macht erwarben. Die de'Medici sind wohl allgemein ziemlich bekannt. Im allgemeinen Bewußtsein weniger bekannt sind ihre größten Rivalen, die Strozzi, die diesem Spiel ihren Namen gegeben haben.

Die Verpackung macht bereits deutlich, dass es bei diesem Spiel um Italienische - genauer gesagt eben florentinische - Patrizier geht. Neben dem Namen Strozzi prangt aber noch ein anderer Name auf der Verpackung, der gemeinhin für Qualität sorgt: der Autor des Spiels ist Reiner Knizia, von dem auch das Zweipersonenspiel Medici vs. Strozzi stammt. Strozzi ist allerdings ein Spiel für 3 bis sechs Spieler, vor dem Hintergrund des einsetzenden Fernhandels.

In der Dose findet man umfangreiches Spielmaterial in recht gutrer Qualität. Neben der Spielregel, die in meinem Exemplar in Englisch und zweimal in Deutsch zu finden war, fand ich

  • 24 Zählsteine (je vier in sechs Farben),
  • 29 Schiffskarten,
  • 18 Anspruchsmarken mit Flaggen (je 3 in den sechs Farben, je Farbe ein +1-, ein Waren- und ein Piratenmarker)
  • 60 Münzen (18 x 5, 30 x 10, 12 x 50)
  • 26 Mäzen-Marker (je 12 für Architektur, Wissenschaft und Kunst)
  • ein Spielplan, der Italien und vier Wertungstabellen zeigt.

Die Anspruchsmarken, Münzen und Mäzenmarker saßen in Kartonblättern und mussten noch ausgepöppelt werden, was leider bei einigen zu Ausreißern führte - hier hätte man sich etwas sorgfältigeres Vorstanzen gewünscht. Ansonsten ist das Material aber angenehm und stabil.

Der Spielablauf ist recht simpel: von den Schiffskarten wird ein Teil (zufällig und geheim) beiseite gelegt, so dass drei Schiffe pro Spieler plus drei zusätzliche Schiffe in den Stapel kommen. Die übrig gebliebenen Schiffe werden gemischt und als Stapel verwendet. Jeder Spieler erhält die Markierungssteine und Anspruchsmarker einer Farbe, von den gemischten Mäzen-Plättchen werden drei offen ausgelegt.

Wer am Zug ist, deckt jeweils die oberste Schiffskarte auf, auf der Abbildung steht u.a. eine Zahl, die den Rang des Schiffes wiedergibt (höher ist besser), und ggfs. Warenzeichen, Schriftrollen und/oder Mäzen-Zeichen. Der Spieler, der an der Reihe ist, kann wählen, ob er einen Anspruch auf das Schiff anmelden will (hierfür legt er einen seiner drie Anspruchsmarken auf die Karte) oder nicht. Anschließend erhalten die Spieler in Sitzreihenfolge die Gelegenheit, das Schiff zu übernehmen: wenn bereits ein Anspruchsmarker +1 oder Ware liegt, kann das Schiff mit dem Piratenmarker übernommen werden (der andere Anspruchsmarker wird zurückgegeben); der Piratenmarker kann nicht weiter geschlagen werden. Der Spieler, der das Schiff (sei es mit einm normalen Marker, oder mit dem Piratenmarker) erhält, legt es in einem der drei Häfen des Spielplans (Venedig, Rom, Neapel) aus, wobei er nur einen Hafen wählen darf, in dem er noch kein Schiff liegen hat. Die vierte Stadt des Spielplans (Florenz) ist keine Hafenstadt.

Die Schiffe werden in den Häfen nach Rangnummer sortiert, bei gleichen Rangnummern steht das früher eingetroffene Schiff höher (der Marker "+1" erhöht den Rang des Schiffes um 1). Auf jeden Fall gibt es für jede Übereinstimmung der Warenzeichen mit dem Hafen, in dem das Schiff landet, einen Punkt auf dem Zählbrett dieses Hafens, sowie einen weiteren Punkt, wenn der Marker "Waren" verwendet wurde. Wenn auf der Schiffskarte auch noch Schriftrollen abgebildet sind, wird der Zählstein in Florenz entsprechend höher bewegt, wenn ein Mäzen-Plättchen abgebildet ist, darf der Spieler sich eines der drei offenen Plättchen aussuchen und nehmen, es wird dann sofort ein neues Plättchen ausgelegt. Die Mäzen-Plättchen zählen entweder in der Endabrechnung für zwei Punkte im Gebiet des Mäzens, oder sie geben dann einen Punkt und sofort eine Ware, die im entsprechenden Hafen ins Zählbrett übernommen wird. Anders als bei den landenden Schiffen ist hierbei der Hafen egal.

Nachdem der Spieler, der ein Schiff erhalten hat, alle Schiffsaktionen beendet hat, ist sein linker Nachbar am Zug - das heisst oft, dass die Reihenfolge bunt durcheinander geht. Insgesamt kann man aber in einer Runde nur maximal drei Schiffe 'erwerben' - je eines mit jedem Marker - und wenn sich vorher für mehr als drei Schiffe keine Abnehmer finden, kommen sogar Spieler noch kürzer aus.

Wenn alle Spieler alle Marker verwendet haben bzw. keine Schiffe mehr verfügbar sind, endet die Runde, und es gibt Punkte. Für das höchste Schiff in jedem Hafen gibt es 15, für das 2. 10 und für das 3. Schiff 5 Punkte, niedrigere Schiffe gehen leer aus. Für die Positionen der Wahrenzähler in den einzelnen Häfen und in Florenz gibt es ebenfalls 15/10/5 Punkte. Anschließend werden die Schiffe und Anspruchsmarker zurückgegeben, die Warenzähler bleiben allerdings liegen. Dann beginnt die nächste Runde wieder, indem der gesamter Schiffsstapel gemischt und einige aussortiert werden, wie zu Spielbeginn. Der einzige UNterschied in der 2. und 3. Runde ist der, dass die Warenzählsteine nicht zurückgesetzt werden.

Nach der dritte Runde gibt es dann noch jeweils 30/20/10 Punkte für die Werte der Mäzenplättchen in den drei Bereichen. Wer dann am ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Bei diesem Spiel ist der Glücksfaktor höher, als es auf den ersten Blick scheint. Da man nur sehr grob abschätzen kann, welche Schiffswerte möglicherweise noch im Stapel liegen und welche Waren noch verfügbar werden können, und da man häufig ein angebotenes Schiff doch nicht erhalten kann - sei es, weil vor einem bereits der Piratenmarker gelegt wurde, sei es, weil man selber den Piratenmarker bereits verbraucht hat - muss man hoffen, dass man die richtigen Schiffe zum richtigen Zeitpunkt angeboten kriegt. Häufig hat man am Ende der Runde entweder keine Marker mehr, mit denen man Schiffe übernehmen kann, oder es kommen nur noch schwache Schiffe. Viel Planung ist auf diesem Weg leider nicht möglich.

HerstellerAbacusspiele und Rio Grande Games

Autor

Rainer Knizia

Spieler

3-6

Denken

5

Glück

8

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

29,99 € (empf. VK)

Anzeige Strozzi ist zum Beispiel erhältlich über den Pegasus-Webshop

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Donnerstag, 7. Mai 2009

Pfingsterinnerung

Normalerweise mache ich keine besondere Reklame für Spiele, Cons oder ähnliches, wenn man von den regulären Rezensionen absieht, die ja weniger Reklame als ernsthafte Besprechung sind, und von den - ausdrücklich als Anzeige gekennzeichneten - Links am Ende von Rezensionen, wenn die besprochenen Artikel bei einem Shop erhältlich sind, der ein 'Assiciates-Programm' hat. Wobei ich dann auch nicht traurig bin, wenn die Anzeige zu keinem Verkauf führt - mir ist schon klar, dass beispielsweise der Pegasus-Shop oder DriveThroughRPG nicht immer die günstigsten Angebote haben.

Diesmal möchte ich allerdings eine Ausnahme machen, und den Lesern einen Con ans Herz legen, der dieses Mal wirklich einige zusätzliche Mühe macht, um mehr Besucher anzuziehen.

Es geht hierbei um den Pogo. Dieser Con, der von der GfR e.V. veranstaltet wird - und zwar von den "Schelmen", der RV Köln-Leverkusen des GfR. Ich bin selber weder Mitglied des GfR noch der Schelme, noch bin ich bei der Orga der Pogo, aber seit zweieinhalb Jahren regelmäßig auf dem Pogo. Ich kenne ihn als kleinen 'Kuschelcon', also einen sehr kleinen, familiären Con, der eine ziemlich feste Stammkundschaft hat, die leider langsam abbröckelte. Dennoch ist er etwas besonderes, schon alleine weil es einer der ganz wenigen offiziellen Cons ist, auf denen ganz regulär gegrillt werden kann - der Morpheus Sommercon ist ja schon einige Jahre nicht mehr gesichtet worden, und auch im FHH (RatCon) ist seit ein paar Jahren das Grillen untersagt: auch wenn meist draußen vor dem Haus ein Grill-Verkaufsstand steht, ist das doch etwas anderes.

Über Wasser gehalten hat der Con sich in den letzten Jahren eigentlich vor allem über die Vampire-Life-Runden, die traditionell in der Nacht vom Samstag auf Sonntag stattfinden, und für die Extraräumlichkeiten zur Verfügung stehen, die keinen Platz für den 'normalen' Con wegnehmen. Ich bin kein Life-Spieler, kann also darüber nicht allzuviel sagen. Allerdings ist die Spielleitung dieser LARPs auch gewillt, notfalls den Plot (und das Hochhaus, in dem sich der Plot laut Drehbuch abspielt) zu sprengen, wie sich im Winter gezeigt hat.

Im kommenden PfingstPOGO sollen allerdings einige Schmankerl angeboten werden. Zum einen soll der Tabletop-Bereich ausgebaut werden, mit einem Alkemy-Turnier, Organisiert wird das Turnier von einem der Organisatoren, die auch das Cosmos 1. Alkemy in Mühlheim veranstaltet haben.

Für Tabletopper, aber auch für Dioramenbauer (und in gewissem Maße auch für Rollenspieler) interessant dürfte auch der Geländebau-Workshop sein, der von den Fotos her schon ganz nett aussieht.

Für LARPer wird es neben dem Vampire-LARP der Domäne Rhein-Erftkreis noch einige weitere interessante Angebote geben. Zum einen will das Kaiserreich Engonien ein Mini-LARP zum 'Reinschnuppern anbieten, Cuirina soll auch auftreten. Außerdem will Wyvern e.K., die auch das Drachenfest veranstalten, mit einem Verkaufsstand für LARP-Artikel vor Ort sein.

Auf Rollenspielgebiet sind wohl auch wieder einige Nettigkeiten zu erwarten. So sollen diesesmal mehrere Cthulhu-Supporter neue Cthultisten suchen, mit Abenteuers, die so ziemlich das ganze Spektrum von Cthulhu abdecken, vom 'klassischen' 1920er über Now! bis hin zum Hexer-Rollenspiel. Shadowrun soll ebenfalls vertreten sein, genauso wie Uwe Vitz von der Würfelwelt. Und dass ein Orga-Mitglied zum Midgard-Support-Team gehört, ist auch kein großes Geheimnis. Aber auch andere (auch kleine) Systeme werden häufig auf der POGO gesehen.

Der PfingstPOGO findet traditionell am Pfingstwochenende vom Samstag vormittags bis Sonntag abends statt; wer also zu Pfingsten unbedingbt Verwandte besuchen muss, kann sich hierfür immer noch den Montag nehmen. mit 3,50 Euronen für einen bzw. 5 derselben für beide Tage ist der Eintritt auch akzeptabel, auch die Küche als bekannt gut und günstig bekannt.

Mehr zum Pogo allgemein kann man auch in meinen alten Besprechungen wiederfinden:

PfingstPOGO 2008

WinterPOGO 2008

Der Pogo findet statt im Jugendzentrum POGO, Zur offenen Tür 1, 50259 Pulheim bei Köln. Eine Anfahrtsbeschreibung findet man auf der Homepage des Cons.

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Mittwoch, 6. Mai 2009

Der Oberste-5-Stock

Tja, ist schon eine Weile her, dass das 'Top-5-Stöckchen' durch die Blogs gegangen ist, aber jetzt scheint es neu belebt zu sein. Michael "Simia" Masberg hat es mir zugeworfen, und ich will 'mal nicht so sein, wenn es auch schwer ist, die 5 Abenteuer herauszusuchen, die mir persönlich am besten gefallen haben. Immerhin ist diese Liste ziemlich beweglich - ein Abenteuer, das heute drin ist, kann ohne weiteres nächste Woche wieder 'rausgefallen sein, weil ich ein anderees im Augenblick wieder besser finde.

Die Herren von Chorhop

Als Spielleiter wie auch als Spieler ist das Abenteuer sicher eines der besten, die ich je gesehen habe. Es bietet - wenn man von der [i]möglichen[/i] aber nicht notwendigen Ploteisenbahn zu Beginn absieht, ein ziemlich freies Spiel, das die nötige Motivation sowohl für Krämer- und Söldner- wie auch für Ritterseelen bietet, eine interessante Herausforderung und ein denkwürdiges Erlebnis.

Funkenflug

Von Paddy "Swafnir" Fritz, habe ich auf der ersten KingCon bei ihm selbst gespielt. Sicher nicht für jede Gruppe spielbar, aber mir hat es damals sehr viel Spaß gemacht, auch wenn die Gruppe meinen Charakter fast die ganzen Verhandlungen mit den PRAioten hat führen lassen (ein wahrer Eiertanz, denn wir wollten ja nicht, dass bestimmte Dinge bekannt wurden, andererseits wollte ich auch nicht unbedingt gerade einen PRAiosgeweihten anlügen). Schön fand ich vor allem, dass bei diesem Abenteuer die Praiosdiener nicht so stereotyp dargestellt wurden, und man einen gewissen Respekt für sie erwerben konnte - was leider eine Seltenheit ist.

Das Kloster des wahren Glaubens

Ein Abenteuer aus den Pfaden des Lichts. Ist mir vor allem in Erinnerung, weil die Gruppen, die ich hindurch geführt habe, teilweise doch eine ganze Menge über die Götter erfahren haben - und weil so manche Entscheidung schwierig ist: dem Praiosgeweihten die Wahrheit erzählen - was ihm möglicherweise das Herz bricht - oder ihn mildtätig (?) anlügen?

Wenn Kinderaugen staunen

Aus der Anthologie Schwarze Splitter. Hat mir besonders gut gefallen, weil es einmal die Möglichkeiten Orons näher beleuchtete und dabei wegging von den Klischees, aber dennoch sehr stimmig blieb.

Der Strom des Verderbens

Einde der ersten echten Detektivgeschichten als Rollenspielabenteuer, an die ich mich erinnen kann. Zwar spielt man als Spielleiter ein wenig Schaffner bei der Ploteisenbahn, aber die schlimmsten Stellen lassen sich ausbügeln, wenn man seine Spieler kennt.

Sicher mag nicht jeder mit dieser Auswahl übereinstimmen - gerade beim letzten kann ich mir vorstellen, dass der eine oder andere da ganz anmderer Meinung ist.

Aber jetzt nehme ich das Stöckchen und werfe es weiter ... an Wusselpompf

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