x Roachware: Schurkenstreiche

Dienstag, 30. Dezember 2008

Schurkenstreiche

Rapscallion

Der Amerikanische Verlag Bézier Games präsentierte dieses Jahr auf den Internationalen Spieltagen neben dem ultimativen Werwolf noch ein Kartenspiel um Schurkereien, zumindest was den Titel betrifft. Ein Rapscallion ist nämlich ein Tunichtgut, aber auch eine sehr wichtige Karte in diesem Spiel.

In der stabilen Verpackung findet man neben der Spielregel einen dicken Abrechnungsblock und eine ganze Reihe Karten

  • sechs farbige Übersichtskarten
  • in jeder der Farben zwei Gaunerkarten
  • drei Zahlen-Gebotskarten in jeder Farbe
  • 12 Gebotskarten in neutraler Farbe
  • ein 'normales' Kartenspiel mit 52 Karten

Die Karten des normalen Kartenspiels zeigen als Symbole allerdings nicht die üblichen Herzen, Karos und so weiter, sondern blaue Dolche, gelbe Münzstapel, violette Flaschen und (normale) rote Herzen. Im Laufe des Spiels sammelt jeder Spieler insgesamt acht Spielkarten, mit dem Ziel eine möglichst gute Pokerhand zu sammeln.

Aber zu Beginn erhält jeder Spieler erst einmal die Gebotskarten einer Farbe – zufällig zugeteilt – und eine einzelne Spielkarte. Von den Gebotskarten gibt er sofort eine verdeckt in eine Extrawette – wer hier die höchste Zahl legt, erhält am Ende der Runde 15 Punkte.

Anschließend werden einzeln für jeden Spieler zwei Spielkarten ausgespielt. Hierfür werden so viele Spielkarten ausgelegt wie Mitspieler dabei sind, eine von diesen Karten verdeckt, die anderen offen. Jeder Spieler legt bietet mit einer seiner übrigen Gebotskarten verdeckt auf das Recht, zuerst wählen zu dürfen. Wenn alle ihre Gebotskarten verdeckt ausgelegt haben, wird aufgedeckt, und die Spieler dürfen in absteigender Reihenfolge aus den ausliegenden Karten eine wählen.

Nachdem zwei Gebotskarten gespielt worden sind, müssen die Spieler allerdings wieder an Gebotskarten kommen. Hierfür werden dann neutrale Gebotskarten ausgelegt, ebenfalls so viele wie Spieler anwesend sind, eine davon verdeckt. Auf diese wird dann mit je einer Spielkarte geboten, die die Spieler auf den Händen haben. Es zählt der Wert, bei Wertgleichheit die Farbe: Dolch schlägt Geld schlägt Herz schlägt Flasche.Zusätzlich zu dieser Gebotskarte dürfen die Spieler auch ihre beiden ursprünglichen Gebotskarten auf die Hand nehmen.

Mit diesen drei Gebotskarten wird dann in drei Runden für neue Spielkarten geboten, anschließend dürfen die Spieler mit einer ihrer mittlerweile fünf Spielkarten auf eine weitere Gebotskarte bieten. Zuguterletzt werden mit den mittlerweile vier Gebotskarten vier weitere Spielkarten-Versteigerungsrunden durchgeführt.

Aus den acht Spielkarten wählt man die beste Fünf-Karten-Pokerhand aus, daqnn kommt es zu Abrechnung. Man erhält Punkte für den Wert der Hand (wenn es mindestens ein Straight ist), sowie für die beste und schlechteste Hand. Außerdem gibt es Punkte für die höchste Gebotskarte in der Nebenwette (hier erhält nur die höchste Karte Punkte), sowie für die übrig gebliebenen Gaunerkarten.

Diese Gaunerkarten kann man nämlich ansonsten auch in den Bietrunden, in denen Gebotskarten verwendet werden, anstelle einer Gebotskarte verwenden (also in den Runden, in denen man auf Spielkarten bietet, sowie in der Nebenwette). Grundsätzlich gilt hierbei, dass die Gaunerkarten alle Zahlenkarten schlagen. Sollten mehrere Spieler eine Gaunerkarte legen, wenn auf Spielkarten geboten wird, müssen diese in einem 'Stichgebot' ihre Reihenfolge weiter verhandeln, wobei erneut ein Gauner gelegt werden kann, wenn der Spieler unbedingt als erster wählen können will. Allerdings kann man die Gaunerkarten nur einmal in jeder Spielrunde (eine Acht-Karten-Hand) einsetzen, sie verschwinden dann aus dem Spiel.

Wenn in der Nebenwette genau eine Gaunerkarte verwendet wurde, siegt diese, werden hie aber mehrere Gauner gespielt, heben sie sich gegenseitig auf und die höchste Gebotskarte siegt.

Der Einsatz eines Gauners will also gut überlegt sein: Oft muss man trotzdem noch eine 'normale' Gebotskarte nachlegen, und das Spielen eines Gauners in die Nebenwette kann ebensogut erfolgreich sein wie eine Verschwendung eines Gauners. Wie bei einem 'echten' Pokerspiel kann es hier sehr nützlich sein, seine Mitspieler gut zu kennen.

Allerdings ist es auch unerlässlich, nachzuhalten, wer welche Karten sammelt, um die eigenen Chancen abschätzen zu können. Aber auch hier können durch die verdeckt ausgegebenen Karten Überraschungen entstehen.

Rapscallion ist ein sehr schönes Bid-n-Bluff-Spiel, das mir hervorragend gefallen hat. Leider ist es meines Wissens zur Zeit nur direkt bei Bézier Games erhältlich, was recht hohe Versandkosten mit sich zieht. Es ist aber zu hoffen, dass es bald auch bei uns via einen der bekannten Importeure verfügbar wird.

HerstellerBézier Games
AutorTed Alspach
Spieler2-6
Denken7
Glück5
Geschicklichkeit0
Preis ca.20 US-$

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