x Roachware: Ein Platz für Tiere

Sonntag, 18. Dezember 2011

Ein Platz für Tiere

Kikerikimäh?!

Manchmal, wenn ich ein Spiel öffne, um es zu rezensieren, werde ich ganz nostalgisch. Bei Kikerikimäh?! von Adlung bezieht sich das aber nicht auf Erinnerungen an die im Titel referenzierten Fernsehsendungen von und mit Dr. Bernhard (Klemens Maria Hoffbauer Pius) Grzimek, sondern auf die Autoren – die auf der Verpackung zwar genannt wurden, aber nicht auffielen.

Hajo Bücken ist vielen vor allem wegen seiner Mimürfel bekannt, oder auch für das Bärenspiel, in den letzten Jahren werden seine Spiele vor allem bei Haba und in den Marken Kallmeyer (Friedrich Verlag) bzw. Carlit (Ravensburger) verlegt. Dirk Hanneforth wurde mit dem Wunderwatschler bekannt, hat aber auch so interessante und ungewöhnliche Spiele wie Linie entworfen. Und auch als Team haben sie bereits eine Menge gemacht, so zum Beispiel Dumm gelaufen und Schnelle Welle bei Ravensburger und Der Maulwurf hilft.


In der Adlung-typischen Mini-Verpackung findet man folgende Karten:

  • 56 Tierkarten (28 Tiere, jedes zweimal)
  • 10 Aufgabenkarten
  • eine Spielanleitung mit Text auf Deutsch, Englisch, Französisch,. Italienisch und Spanisch

Die Tierkarten sind wunderschön, bei einigen fragt man sich unwillkürlich, ob es sich hierbei um Fotos oder um Zeichnungen handelt. Christoph Clasen hat hier eine wirklich einmalige Arbeit abgeliefert.

Die Aufgabenkarten zeigen insgesamt 20 Aufgaben rund um die Tiere: wo lebt es, was frisst es, was für Geräusche macht es und so weiter. Es sind nur 10 Karten, weil sie beidseitig bedruckt sind: Auf einer Seite steht eine Aufgabe, auf der anderen die andere.

Das Spiel kann man zu zweit als kooperatives Spiel oder auch zu dritt bis sechst als kompetitives Spiel spielen. Normalerweise spielt man es wohl als kompetitives Spiel, daher wird auch in der Spielregel diese Spielart zuerst erklärt.

Die Tierkarten werden gut gemischt und an die Spieler verteilt. Wer Paare gleicher Karten erhält, darf diese bereits ablegen. (Sollte hierbei der unwahrscheinliche Fall eintreten dass ein Spieler oder auch mehrere nur noch fünf oder weniger Karten haben, muss neu gemischt werden. Die übrigen Karten legt jeder Spieler als Stapel vor sich ab.

Der jüngste Spieler beginnt – bei diesem Spiel halte ich das übrigens nicht für falsch, da es bei diesem Spiel nicht zuletzt um das Wissen über die Tiere geht, so dass dieser kleine Vorteil gerechtfertigt erscheint. Er dreht die oberste Karte vom Aufgabenstapel um; die aufgedeckte Seite bestimmt die Aufgabe, die er erfüllen soll. Diese Aufgabe soll er mit der obersten seiner Tierkarten ausführen, ohne dass die anderen Spieler sehen, welche Karte es ist.

Die anderen Spieler suchen dann in ihren Stapeln nach einem Tier, auf das die Antwort auf die Aufgabe passt. Wer meint, ein solches Tier gefunden zu haben, legt es verdeckt vor sich ab – wer in seinem Stapel mehrere Tiere findet, muss sich allerdings für eines entscheiden: Die Antworten auf die Aufgaben sind nicht immer eindeutig. Zum Beispiel: Wo wohnt das Tier? In einem Nest. Ist das jetzt eine Taube, eine Gans, ein Storch? Wenn alle Spieler sich entschieden und eine Karte oder auch keine vor sich abgelegt haben, werden alle Karten aufgedeckt. Wenn jemand dasselbe Tier aufgedeckt hat wie der Aufgabensteller, dürfen beide ihr Tier ablegen. Außerdem dürfen alle Spieler, die ein (falsches) Tier abgelegt haben, aber dennoch mit einem anderen Spieler ein Paar bilden können, dieses Tier ebenfalls ablegen. Dann ist der nächste Spieler mit einer neuen Aufgabe und einem neuen Tier dran.

Gewonnen hat natürlich der Spieler, der als erster alle seine Tierkarten los geworden ist.

Das kooperative Spiel verläuft ähnlich. Allerdings erhalten hier beide Spieler einen kompletten Satz Tiere, und versuchen, diesen mit den Aufgabenkarten abzubauen. Bei Übereinstimmungen werden die Karten abgelegt, wenn sie nicht übereinstimmen, sucht der zweite Spieler das Tier, das der Aufgabensteller hatte, aus seinem Stapel, und das Tierpaar kommt als Minuspunkt in die Tischmitte. Ziel ist es natürlich, so wenig möglich Minuspunkte zu sammeln.

Kikerikimäh?! Ist ein Spiel, das sich vor allem an die jüngeren Spieler wendet, die auf diesem Weg einiges über Tiere erfahren. Es gibt nur ein Problem, mit dem man den Sinn des Spieles aushebeln kann: wenn man immer eine Karte ablegt, auch wenn man keine passende hat, und das mehrere Spieler tun, passiert es unweigerlich hin und wieder, dass auch völlig unpassende Tiere abgelegt werden können. Wenn man einen Mitspieler bei derartigen versuchen erwischt, kann man allerdings als Zusatzregel einführen, dass das zusätzliche Paar nur gezählt wird, wenn die Beschreibung / Aufgabenlösung auch auf dieses Tier zutrifft – eine Qualle, die bei 'Wohnung: Stall' abgelegt wird, könnte dann nicht mehr mit Glück trotz alledem abgelegt werden.

Zu dem (ebenfalls Adlung-typischen) Preis des Spiels ist es ein hervorragendes kleines Mitbringsel als Geschenk oder als kleine Aufmerksamkeit.


HerstellerAdlung-Spiele
AutorHajo Bücken, Dirk Hanneforth
Spieler 2, 3-6
Denken 8, 6
Glück 4, 5
Geschicklichkeit 5
Preis ca. 7 €



0 Kommentar(e):