x Roachware: Tierisch daneben – oder doch ein Unmögviech?

Freitag, 1. April 2011

Tierisch daneben – oder doch ein Unmögviech?

Impossum

Natürlich war schon fast jeder mal im Zoo. Und vielleicht auch in "Exotenzoos", wie Reptilien-, Aqua- oder Sonstwaszoos. Wie oft hat man sich schon gewundert, was für seltsame Namen manche Viecher haben... Wie heißt dieser Fisch? Oder diese Schildkröte? Und wer meint, Eulen wären immer Vögel, kennt sich wohl bei Schmetterlingen nicht aus.

Dieses Phänomen hat Biwo-Spiele in "Impossum" verpackt – und eine lustige Spielidee (oder sogar drei) zieht sich eben durch diesen Kuriositätenzoo. Das Spiel besteht aus Karten, auf denen eben solche Tiere mit recht exotischen Namen aufgedruckt sind, geordnet nach Art und Alphabet. Auf jeder Karte finden sich jeweils ein Vertreter der Kategorie Fische, Reptilien/Amphibien, Vögel, Schmetterlinge, Säugetiere – und Impossums. Was ist denn ein Impossum? Nun, das sind Tiere die es nicht gibt, aber sie klingen nicht mal unbedingt exotischer als Tiere, die es eben doch gibt – einige Impossums klingen auch deutlich weniger Banane. Und was macht man nun mit diesen Karten? Nun, die muss man loswerden, ähnlich wie beim Klassiker "Mogeln".

Natürlich gibt es dazu Regeln – die fünf regulären Tiergruppen haben Ablagestapel, auf die man eben ablegt – und das schön der Reihe nach im Alphabet. Dabei ist es egal, was für ein Tier es ist, solange es "echt" ist, und der Buchstabe gerade an der Reihe ist. Hat man nichts passendes... ja, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich ziehe eine Karte und gebe weiter (bei einigen Buchstaben gar nicht schlecht, weil davon einfach etwas weniger unterwegs sind), oder ich denke mir was aus (oder verwende ein Impossum) – und hoffe, daß es keiner merkt.

Natürlich kann der nachfolgende Spieler dann reklamieren, und wenn das wirklich gemogelt war, werden die Karten, die auf dem entsprechenden Stapel liegen, dann zu meinen Minuspunkten. War das "Tier" aber echt, wandern diese Minuspunkte zum Zweifler. So weit so gut – es braucht also Phantasie, Chuzpe und ein gutes Pokerface. Vielleicht verändert man auch nur die Herkunft eines "echten" Tieres – Wenn gerade P dran ist, wird aus diesem Schuppenkuskus eben ein peruanischer Schuppenkuskus – ist zwar Blödsinn, aber ob meine Mitspieler wissen, dass diese Tierchen auf Neuguinea beheimatet sind? Oder ob sie überhaupt glauben dass es sich nicht um ein nordafrikanisches Griesgericht handelt?

Problematisch kann es bei sehr guten Bluffern werden – und zu unskeptischen Spielern, die sich einfach nicht trauen, zu zweifeln. Dann stapeln sich nämlich die Karten immer weiter, und wer dann wirklich mal erwischt wird, hat direkt einen Riesenstapel Minuspunkte. Glücklicherweise kommt das eher selten vor, und wer meint, er könne sich diese Tiere alle merken – viel Spaß, ich habe schon ein gutes Gedächtnis, und einige der Tiere merke ich mir sicherlich (vor allem jene, die ich schon vor diesem Spiel irgendwoher kannte), aber es sind einfach zuviele, und die Impossums dazwischen sorgen auch für noch mehr Verwirrung. Lustig wird das Spiel jedenfalls allemal (WIE heißt das Viech? Ist nicht dein Ernst...), und wie lange eine Partie dauert, liegt allein an der Dreistigkeit der Spieler. Wer meint, er kenne sich gut mit exotischen Tieren aus, wird hier sicher eines besseren belehrt – die Autoren haben wirklich Tiernamen herausgesucht, die man einfach nicht glauben kann – Nachtschatten-Esser, Gelbschwanz-Blauauge, Waldhüpfer, Steinhuscher, Streckfuß, Zimtbär, Winter-Schneemännchen – welche zwei sind hier die Impossums? Ja genau, und beim Spiel hat man nicht Wikipedia nebendran (und die kennt sie auch nicht alle)... viel Spaß beim Knobeln.

HerstellerBiwo-Spiele
AutorenOtmar Bettscheider und Karin Herrmann
Spieler 2-8
Denken 7
Glück 2
Geschicklichkeit 0
Preis € 17,80

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