x Roachware: Jagdfieber

Mittwoch, 6. Juli 2011

Jagdfieber

Mâamut - L'Esprit du Chasseur

Man hat es nicht leicht für die Familie das Essen auf den Tisch zu bringen. Was heutzutage gültig ist, war in früheren Zeiten noch viel wichtiger, als es noch kein Geld gab und selbiges Essen nach kurzer Zeit bereits unbrauchbar geworden war. Sparen ging nicht, und Vorratshaltung war auch nur ganz beschränkt möglich, für den Cro-Magnon, den Neanderthaler und so weiter. So dass ein Gutteil der Zeit mit der Jagd auf Nahrung zugebracht werden musste - vor allem natürlich auf KLeintiere, aber wenn man sich zusammentat und gemeinsam vorging, konnte man auch damals schon auch 'Großwild' jagen, wie zum Beispiel das Mammut.

Eine solche Jagd auf ein Mammut wird im Spiel Mâamut - L'Esprit du Chasseur nachgestellt. Bis zu vier Spieler legen Fallen, treiben das Mammut, und versuchen dabei alles, dass das Mammut in ihre eigene Falle läuft.


In der Schachtel findet man folgende Teile:

  • 37 sechseckige Kartenstücke: 7 Feösen, 18 Gras, 11 Schnee, 1 Kreuzkarte
  • 4 Jägerfiguren in 4 Farben
  • 1 Mammut
  • 16 runde Fallenkarten (4 je Farbe)
  • 36 Bewegungskarten (8x drei Füße, 16x 2 Füße, 12x 1 Fuß)
  • Spielregeln in Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch und Italienisch - eine portugiesische Version steht, wie auch die anderen Sprachen, als Download-PDF zur Verfügung.

Die Karten- und Fallenstücke sind sehr stabil, die Karten 'normal'. Die Jägerfiguren sind die zum Beispiel von Carcassonne bekannten Menschen-Pöppel (international als 'Meeple' bekannt, werden sie oft als Zeichen für Eurogames angesehen). Das Mammut ist ziemlich abstrakt gehalten, besteht aber aus demselben stabilen Holz. Die Farbmarkierungen der Fallenkarten sind allerdings ziemlich dezent: man muss manchmal schon genau hinsehen, um eine Falle korrekt zuzuweisen. Auch fällt in der Deutschen Version der Spielregeln auf, dass das Mammut durchgängig 'Mammuth' geschrieben wird. In den anderen Versionen fiel mir kein entsprechender Fehler auf, was aber auch an meiner Sprachkenntnis liegen kann. Auch einige andere kleinere Fehler sind mir beim DUrchlesen aufgefallen, aber nichts, was das Spiel an sich unspielbar machen würde.

Zunächst wird das Spielfeld aufgebaut, nach Siedler-Prinzip - das Startfeld für das Mammut ist in der Mitte, darum herum drei Ringe mit weiteren Feldern. Hierbei dürfen im innersten Ring um das Mammut herum maximal vier Felsen liegen - ansonsten wäre es auch Selbstmord, das Mammut aufzuscheuchen.

Wieder einmal wird der Startspieler 'witzig' bestimmt: "der Spieler der am besten den Mammuthschrei imitiert". Naja.

Nachdem die Jäger am Spielfeldrand Aufstellung genommen haben und alle Spieler drei Bewegungskarten erhalten haben, wird reihum gezogen. Dabei hat man als Jäger mehrere Möglichkeiten.

Man kann, wenn man sich alleine auf einem Grasfeld befindet und dort keine Falle steht, eine Runde verwenden, um dort eine eigene Falle aufzubauen - allerdings hat man insgesamt nur vier Fallen zur Verfügung.

Man kann, wenn man alleine auf einem Grasfeld steht, auf dem sich eine Falle befindet, eine Runde verwenden uum diese zu zerstören. Das Fallenplättchen wird an den eigentlichen Besitzer gegeben, der es zum Bauen einer neuen Falle verwenden kann. So kann man auch eigene Fallen bewegen, was allerdings einige Zeit kostet.

Mann kann eine Bewegungskarte abwerfen und eine neue nehmen, ohne zu ziehen.

Man kann eine Bewegungskarte verwenden um den eigenen Jäger ein, zwei oder drei Felder zu ziehen. Man muss hierbei so viele Felder ziehen wie Füße auf der Karte abgebildet sind, darf aber nicht abbiegen. Da man zwar über Eis und Gras, nicht aber über Felsen gehen kann, ist es möglich, dass man eine Karte gar nicht verwenden kann...

Wenn ein Jäger bei seinem Zug auf das Feld kommt, wo das Mammut steht (ob er nur auf der Durchreise ist oder nicht, ist egal), flieht das Tier. Es zieht dabei genauso viele Felder wie der Jäger selbst sich bewegt, und die Richtung wird von den Spielregeln vorgegeben: wenn möglich direkt vom Jäger weg (also in dieselbe Himmelsrichtung wie dieser zieht), wenn das wegen Felsen nicht geht, im Uhrzeigersinn in die nächste Richtung etc. Hierbei wird die Richtung, aus der der Jäger kommt, allerdings ausgelassen. Stößt das Mammut bei seiner Flucht auf einen weiteren Jäger, muss dieser zur Seite springen, wenn er nicht vom Mammut niedergetrampelt werden (und damit ausscheiden) will.

Ziel ist es natürlich, das Mammut in eine der herumliegenden Fallen zu treiben. In dem Fall gewinnt der Jäger, in dessen Falle das Mammut gerannt ist - es gewinnt also nicht unbedingt der, der das Mammut in die Falle getrieben hat. Allerdings kann man natürlich vorhersehen, ob bzw. dass das Mammut in eine Falle laufen würde.

Es wäre in diesem Zusammenhang vielleicht ganz interessant gewesen, wenn die Fallenkärtchen nur auf einer Seite mit der Farbe des Spielers bedruckt wären - so würde mman evtl. noch ein wenig nachdenken müssen welche Fallen jetzt die eigenen sind...

Das Spiel verändert je nach Anzahl der Mitspieler enorm die Charakteristik. Zu zweit ist es ein sehr taktisches Spiel, zu viert wird es eher chaotisch und ein Ärgerspiel (das Mammut steht garantiert nicht da, wo man es brauchen würde, um es in eine eigene Falle zu treiben, aber so, dass man es selber nicht bewegen kann, weil es dann in die Falle eines anderen laufen würde...). Zu dritt ist es eine Mischung der zwei: deutlich taktischer als zu viert, aber nicht so berechenbar wie zu zweit.

Die Angabe für eine Spielrunde von 20 Minuten ist abhängig davon, wie taktisch die Spieler spielen. Je mehr nachgedacht wird und je genauer die Züge analysiert werden, desto länger dauert ein Spiel. Das Maximum, das ich mitgemacht habe, war ein Zweierspiel über eine gute Stunde. Aber die deutlich schneller endenden Runden zu viert verleiten dazu, mehrfach wiederholt zu spielen - was durch das immer wieder andere Spielfeld auch immer wieder neu ist.

Wenn man das Spiel findet, kann man beruhigt zuschlagen - ansonsten habe ich es in Deutschland nur bei Milan-Spiele gefunden: ungefähr zehn Euro billiger als bei direktem Kauf beim Französischen Hersteller.

HerstellerKrok Nik Douil Éditions
AutorAlain Epron
Spieler 2-4
Denken 8
Glück 4
Geschicklichkeit 0
Preis € 22,60

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