x Roachware: AAARRRRRR! AAARRRRRR! AAARRRRRR!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

AAARRRRRR! AAARRRRRR! AAARRRRRR!

Pirate versus Pirate

Der Amerikanische Verlag Out Of The Box Games hat immer wieder kleine aber feine Spiele im Angebot. Seit drei Jahren ist er auch regelmäßig auf den internationalen Spieltagen vertreten, nachdem er vor vielen Jahren bereits einmal dort war, und dann einige Jahre nur durch Pegasus vertreten wurde. Voriges Jahr präsentierte er vor allem drei schnelle Kartenspiele, in 2008 unter anderem ein schnelles Spiel mit dem Namen Ninja v/s Ninja.

Da aber die Diskussionen nicht aufhören, ob Ninjas oder Piraten cooler sind (böse Zungen nennen das auch die 'Naruto gegen One Piece'-Diskussion...), hat Out Of The Box wohl dieses Jahr das Gegenstück herausgebracht, unter dem nicht ganz überreaschenden namen Pirate versus Pirate.


Die Piraten findet man in einer Schachtel, die der der Ninjas sehr ähnelt, was Größe, Farbe und Gestaltung angeht. Allerdings sind hier natürlich keine Ninja auf dem Cover, sondern waschechte, ungewaschene Piraten. In der Schachtel findet man dann:
  • ein Spielbrett
  • ein Blatt mit Regeln
  • zwei vierseitige Würfel
  • eine Goldmünze
  • drei Silbermünzen
  • 18 Piratenfiguren in drei Farben: je sechs in rot, grün und blau

Die Figuren sind, wie schon bei den Ninjas, von Mitverlagseigentümer John Kovalic gestaltet worden und bestehen aus griffigem Plastik. Allerdings sind sie auch besonders gut verpackt: in je einem größeren Plastikbeutel stecken sechs kleinere PLastikbeutel mit je einer Figur in einer Farbe, die man erst einzeln auspacken muss. Einen Sinn, die Figuren so doppelt zu verpacken, kann ich leider nicht entdecken - Einzelbeutel für jede Farbe hätten es m.E. auch getan.

Die Würfel sehen ähnlich aus wie die, die bei Ninja v/s Ninja dabei waren, allerdings werden die quadratischen Säulen hier natürlich nicht von Katanas längs durchbohrt, sondern von Knochen, so dass auch sie immer auf eine der vier Seiten fallen.

Die Münzen sind ebenfalls nett gemacht. Auf dem Avers sieht man einen Piratenkopf, mit der Umschrift 'IN AAARRRRRR WE TRUST' und der Jahreszahl 1699, auf dem Revers das Logo von Out Of The Box, die Umschrift 'AAARRRRRR PLURIBUS UNUM' und ebenfalls die Jahreszahl 1699 - wobei Avers und Revers natürlich auch genau andersherum gesehen werden können, da es keine Wertangabe (Revers) gibt und sowohl der Kopf als auch das Wappen (Logo) die 'Vorderseite' darstellen kann. Die Münzen sind ziemlich leicht und können schon einmal auf dem Spielfeld verrutschen, aber sie rutschen nicht so schlimm wie man befürchten könnte.

Wie man schon an den Figuren erkennen kann, ist Pirate v/s. Pirate ein Dreipersonenspiel, drei Piratentrupps stehen sich gegenüber und wollen von der Insel in der Mitte des Spielfeldes die Schätze (Münzen) holen.

Um das zu tun, würfelt man mit beiden Würfeln, zieht mit einer Figur genau so viele Felder weit wie Augen gewürfelt wurden, und versucht Münzen zu erobern oder andere Piraten zu schlagen. Dabei darf man nicht über besetzte Felder springen, egal ob es sich um eigene oder fremde Piraten handelt, und auch nicht ein Feld mehrfach betreten (beispielsweise um mit einer 'Ehrenrunde' überschüssige Punkte abzubauen).

Wer bei seinem Zug ein Feld betritt oder durchquert, auf dem eine Münze liegt, nimmt diese dabei auf (und zieht weiter). 'Ablegen' kann man eine ungewünschtge Münze nur, indem man sie bei Zugbeginn liegen lässt, aber nicht später während des Zuges. Da alle drei Zugänge zur Goldmünze durch eine Silbermünze bedeckt sind, ist die Goldmünze also erst erreichbar, wenn wenigstens eine Silbermünze bewogen wurde.

Wenn man mit einem Piraten, der keine Münze trägt, seinen Zug auf einem Feld beendet, auf dem ein feindlicher Pirat steht, wird dieser geschlagen (und kehrt auch nicht wieder zurück). Sollte der geschlagene Pirat eine Münze tragen, geht diese in den Besitz des schlagenden Piraten über. Achja: wenn man zu Zugbeginn eine Münze zurücklässt, darf man mit dem Piraten dennoch nicht in diesem Zug einen anderen Piraten schlagen.

Ziel ist es, die Münzen zum eigenen Schiff zu bringen - es gibt hier ausgewiesene Felder, wo die Silbermünzen bzw. die Goldmünze abgegeben werden können. Auch hier muss der Pirat den Zug auf dem Feld beenden, 'mitten im Zug Abgeben' ist nicht zulässig.

Wer auf diesem Weg zwei der drei Silbermünzen, oder die Goldmünze abgegeben hat, gewinnt - oder wer alle gegnerischen Piraten eliminiert, denn dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Goldmünze eingebracht wurde.

Nicht nur was die Würfel angeht, ähnelt Pirate v/s. Pirate dem Ninja-Spiel. Auch hier ist der Glücksfaktor hoch, aber nicht ausschließlich spielbestimmend. Dadurch, dass ein Pirat mit Münze ein natürliches Ziel für die anderen darstellt, sich selber aber nicht wehren kann, muss man schon gut nachdenken, ob und wann man es riskieren kann (und will) eine Münze aufzuheben. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung bei zwei vierseitigen Würfeln sollte man schon ein wenig berücksichtigen, weil es eben wahrscheinlicher ist, dass der Gegener eine fünf würfelt als beispielsweise eine zwei (4:1). Durch die drei möglichen Ziele kann es auch passieren, dass ein Spieler mit einem Ziel beschäftigt ist und gar nicht sieht, dass ein anderer mit einem anderen Ziel ebenfalls dicht vor dem Erfolg steht. Und Kooperation ist nicht nur, weil es sich um Pirazen handelt, eher selten und auch dann nur kurzfristig - die Verlockung ist immer sehr groß, und das Risiko eher klein, wenn man sich die Siuationen gut durchdenkt.

Auh wenn es ungewöhnlich ist: Pirate v/s Pirate funktioniert auch mit zwei Spielern ohne große Einschränkungen. Das Fehlen der dritten Partei stört überhaupt nicht...

Was ist cooler, Piraten oder Ninjas? Auch mit diesem Spiel kann ich es nicht sagen, beide Spiele sind für Gelegenheitsspieler und Spieler, die sich von einer gehörigen Portion Würfelglück nicht abschrecken lassen, sehr gut geeignet.

Und wer hier laut schreit: 'Piraten und Ninjas sind lahm. Roboter sind viel cooler' darf sich freuen: Out Of The Box hat ein drittes Spiel in der Reihe angekündigt: Robot v/s. Robot soll noch kommen - und dann für vier Personen geeignet sein.

HerstellerOut of the Box Games
Autor
Max Winter Osterhaus
Spieler
2-3
Denken
6
Glück
7
Geschicklichkeit
n/a
Preis ca.
19,98 €

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