x Roachware: Panta Rhei

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Panta Rhei

Fluxx

Fluxx ist ein Spiel mit einer bunten Vergangenheit. Nachdem es im Jahr 1996 durch Loony Labs veröffentlicht worden war, wurde es 1997 an Iron Crown Enterprises lizensiert. Als ICE 1999 Konkurs anmelden musste, gingen die Rechte zurück an Loony Labs, die seither die Englische Ausgabe veröffentlichen. 2003 veröffentlichte dann die Amigo Spiel + Freizeit GmbH die deutsche Version. Neben Zusatzkarten und verschiedenen Versionen, unter anderem einer Gras- und einer Zombie-Version, auf Englisch gibt es außerdem noch eine Spanische und eine japanische Ausgabe.

Das Besondere an Fluxx ist die Tatsache, dass nur ein Teil der Spielregeln fest ist, der Rest verändert sich während des Spiels konstant. Dies geschieht aber nicht, wie zum Beispiel bei Nomic, durch Abstimmung und völlig frei, sondern über die Karten, die gleichzeitig das Spielmaterial darstellen.

Insgesamt finden sich in der Spieleschachtel 87 Karten:

  • eine Grundregelkarte, die den Stand der wesentlichen veränderlichen Regeln beim Spielstart angibt
  • 23 Regelkarten
  • 23 Zielkarten
  • 22 Aktionskarten
  • 18 Motivkarten

Zu Spielbeginn wird die Grundregelkarte auf dem Tisch ausgelegt, und jeder Spieler erhält von den übrigen, gut gemischten Karten drei Stück. Anschließend werden Karten gezogen und abgelegt. Wie viele? Nun, das kommt darauf an...

Die Grundregel (laut Grundregelkarte) lautet: Ziehe eine Karte, spiele eine Karte aus. Man darf beliebig viele Karten auf der Hand haben, und beliebig viele Motivkarten vor sich liegen haben. Dies kann aber mit den Regelkarten verändert werden.

So gibt es Regelkarten, die den Spieler veranlassen, zwei, drei oder noch mehr Karten zu ziehen, oder zwei, drei ... alle Karten auszuspielen. Handlimits und Motivlimits können ebenfalls verändert werden. Diese Regeln ersetzen die Regel der Grundregelkarte, und werden daher überlappend auf diese gelegt, so dass man nur die aktuelle Karte sieht.

Auch gibt es Regelkarten, die allgemeiner gelten: es dürfen zum Beispiel immer zwei Ziele ausliegen, oder die Motivkarten müssen verdeckt liegen, oder alle Zahlen auf den Regelkarten gelten als eins höher.

Diese Regelkarten führen schnell dazu, dass von der Regel eine ziehen, eine ablegen nicht mehr viel übrig bleibt.

Aktionskarten kann man ebenfalls ausspielen um etwas zu tun. Meist sind dies Aktionen wie 'tausche eine Motivkarte mit einem Mitspieler', 'ziehe getrennt von Deiner Hand drei Karten und spiele sie alle aus' etc.

Ziel des Spiels ist es, eine bestimmte Siegbedingung zu erreichen, die auf den Zielkarten angegeben wird. Da auch diese ständig neu ausgespielt werden, verändert sich also auch das Ziel ständig.

Die meisten dieser Ziele sind eine Kombination von zwei Motivkarten. Es gibt zum Beispiel eine Zielkarte 'Toastbrot', mit den dazu gehörenden Motivkarten 'Brot' und 'Toaster', oder eine Karte 'Backwaren' mit Brot und Keks. Es gibt auch Sonderfälle: 'All You Need is Love' erfordert als Siegbedingung, dass man 'Liebe' (und nur diese eine Motivkarte) ausliegen hat, es gibt eine Möglichkeit, mit der Karte 'Frieden' zu gewinnen, wenn niemand(!) die Karte 'Krieg' ausliegen hat, und es gibt auch Karten, die die Siegbedingung unabhängig von den Motivkarten definieren: 'zehn oder mehr Handkarten' ist ein Beispiel hierfür.

So verändern sich nicht nur die Regeln ständig, sondern auch die Ziele, die man für den Sieg erreichen muss, sind extrem beweglich. Der Name "Fluxx" beschreibt das Spiel sehr treffend.

Leider wird das Spiel durch einige Karten sehr glücksabhängig: wenn man 'alle Karten ausspielen' muss, kann man nur noch über die Reihenfolge derselben etwas zu erreichen versuchen, aber wenn man dann eine Zielkarte auf der Hand hat, die einem Mitspieler den Sieg gibt (und keine Karte, mit der man sich selbst gegen das Ausspielen dieser Karte schützen kann), schaut man in die Röhre. Die angegebene Zeit für eine Runde von 20 Minuten ist daher auch sehr grob geschätzt: es kann ohne weiteres passieren, dass schon der 2. oder 3. Spieler eine Runde beendet – aber auch, dass man mehr als eine Dreiviertelstunde sich gegenseitig die Motive für die Siegbedingungen wegkapert.

Dennoch ist das Spiel durch die ständig wechselnden Regeln sehr lebhaft, und man überlegt ständig, was man wohl tun kann, wenn man an der Reihe ist. Insofern ist es für eine Zwischendurchrunde, oder als Partyspiel sehr gut geeignet. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall, und bei einem empfohlenen Verkaufspreis von ca. 7 Euro ist es auch preislich sehr akzeptabel.

Auf Volity kann man übrigens mit dem Gamut-Client unter anderem auch on-line Fluxx (Englisch) spielen.

Hersteller

Amigo Spiel + Freizeit GmbH

Autor

Andrew Looney

Spieler

2-6

Denken

4

Glück

9

Geschicklichkeit

0

Preis ca

6,99 € empf. VK

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