x Roachware: Auf der Wolke

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Auf der Wolke

Cloud 9

Vor zehn Jahren war ein kleiner Spieleverlag auf der Spiel zu finden, der damals mit den Spielen Bosworth und Apples to Apples auf sich aufmerksam machte. Apples to Apples wurde von Pegasus lizensiert, und allgemein ein großer Erfolg. Seither ließ der Verlag sich durch seine Vertriebspartner auf der Messe vertreten, aber dieses Jahr war er dann endlich wieder selbst zu sehen.

Der Verlag,der damals klein begonnen hatte, heißt Out of the Box Games, und ist inzwischen zumindest in den Vereinigten Staaten einigermaßen bekannt. Der Name ist Programm: die Spiele sind meist nach kurzem Durchlesen der Spielregeln bereits spielbar, ohne dabei uninteressant zu sein. Ein typisches Beispiel hierfür ist Cloud 9, "The Daring Game of Ups and Downs".

Die Verpackung ist klein und kompakt, und enthält für eine so kleine Verpackung eine Menge Spielmaterial und sehr wenig Luft. Ein Spielbrett, Karten, vier Würfel mit Ballonsymbolen, zwei Pöppel pro Person (ein großer und ein kleiner), und ein Ballonkorb mit zwei Plexiglas-Füßen stechken in der Verpackung.

Das Material ist grundsätzlich hervorragend gearbeitet: die Karten sind zwar dünn aber hervorragend plastifiziert (oder sogar komplett Plastik), die Pöppel und Würfel sind aus Holz, der Ballonkorb aus massivem Hartkunststoff. Leider ist beim Überziehen des Spielbrettes mit Plastik ein Fehler unterlaufen: auf meinem Brett sind auf der Rückseite unschöne, unregelmäßige Klebefalten zu sehen.

Die Spieler sind Teilnehmer an Ballonfahrten, wobei jeder Trip daraus besteht, dass der Ballon seine maximale Höhe erreicht. Dass er wieder sinkt, darf man wohl annehmen. Jeder Spieler erhält zwei Spielsteine einer Farbe: der große kommt in den Korb, der kleine auf das Spielbrett als Punktezähler. Der Korb wird auf die Füße montiert und in Wolkenhöhe 1 aufgestellt. Jeder Spieler erhält noch sechs Karten, ein Startspieler wird bestimmt, und dann geht es los.

Wer an der Reihe ist, muss mit den Würfeln würfeln, die auf der Wolke angegeben sind: zu Beginn (in den niedrigen Höhen) sind es nur zwei Würfel, auf den höchsten Höhen vier. Anschließend müssen die übrigen Spieler sich entscheiden, ob sie glauben, dass der Spieler an der Reihe den Ballon weiter steigen lassen kann - das heißt, dass er Karten auf der Hand hat mit denen er die gewürfelten Ballons auslegen kann. Wer dies nicht glaubt, kann aussteigen und erhält Punkte je nach der erreichten Ballonhöhe, der Rest bleibt im Korb. Der Spieler an der Reihe kann allerdings nicht aussteigen.

Nachdem die übrigen Spieler sich entschieden haben, legt der Startspieler entweder passende Karten ab, oder er gibt zu, dies nicht zu können. Hierbei gelden die folgenden Bestimmungen: Wenn er eine Kartenkombination auf der Hand hat, mit der er die gewürfelten Ballons nachstellen kann, muss er Karten auslegen: die gewürfelte Kombination oder einen Joker (der die gesamte Kombination ersetzt). Wenn er die Kombination nicht auf der Hand hat, kann er mit dem Joker den Ballon steigen lassen, wenn er ihn auf der Hand hält, muss es aber nicht tun. Wenn er keine passenden Karten spielen kann, steigt der Ballon nicht weiter, und die Sieler, die noch im Korb sind, gehen leer aus. Dann ist der nächste Spieler, der noch im Ballon sitzt, als Pilot an der Reihe, evtl. mit mehr Würfeln (da der Ballon eine Stufe gestiegen ist).

Wenn nur noch ein einziger Spieler im Ballon sitzt, ändern sich die Regeln dahingehend, dass der Pilot nunmehr vor dem Würfeln selber aussteigen kann (es gibt immerhin keine anderen Spieler mehr, und wenn er das nicht dürfte, würde er keine Punkte verdienen können...).

Neue Karten gibt es erst auf die Hand, wenn eine Ballonreise beendet ist: dann zieht jeder Spieler eine Karte. Die Karten sind also während des gesamten Spiels extrem knapp.

Sieger ist, wer als erster eine bestimmte Punktzahl erreicht hat.

Die Überlegungen während des Spiels sind leicht zu beschreiben: hat der Pilot die nötigen Karten als Kombination auf der Hand? Wenn ja, sollte man sitzen bleiben und weiter steigen. Wenn man vermutet, dass er die Würfel nicht nachstellen kann, ist die Frage, ob man auf einen Joker hofft und an Bord bleibt - da es nur vier Joker gibt, ist diese Chance allerdings recht klein. Der Pilot kann nur, wenn er einen Joker auf der Hand hat, entscheiden, was er tut - die Kombination abzulegen erscheint meist sinnvoller. Wenn er nur einen Joker in der Hand hat, muss er überlegen, ob er ihn ablegt - das dürfte er davon abhängig machen, wie viele Mitreisende er noch hat, und wen.

Das Spiel erinnert ein wenig an Can't Stop - auch hier geht es darum, ob man eine sichere Bank nimmt und früh aussteigt, oder ein höheres Risiko nimmt und mehr Punkte verdient. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber bereits.

Die Plexiglasfüße sind übrigens zeimlich raffiniert erdacht: da der Ballon auf der zu wertenden Wolke steht, könnte man sonst nicht erkennen, was gewürfelt werden muss bzw. wie viele Punkte es für die Wolke gibt. Ein nettes Detail, das die Größe der Spieleschachtel klein zu halten hilft.

Eine Partie dauert ca. eine Viertel- bis eine halbe Stunde, das Spiel ist also auch ganz gut "schnell mal zwischendurch" zu spielen. Der Preis ist angemessen, und das Spiel macht auch bei mehrmaligen Spielen noch Spaß.

HerstellerOut of the Box Games

Spieler

3-6

Denken

5

Glück

7

Geschicklichkeit

n/a

Preis ca.

15 € (im Pegasus-Webshop)

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