x Roachware: Teppfuhler

Freitag, 19. Oktober 2007

Teppfuhler

Typo Typo In den Niederlanden gibt es eine kleine aber feine Spielszene, die neben dem Import von bekannten Spielen auch von kleinen Spielverlagen lebt, die manchmal überraschende Produkte liefern. Cwali (Eig.: Corné van Moorsel) ist so ein niederländischer Spieleverlag, dessen Spiele immer wieder eben jenen besonderen Kick haben. Bekannte Spielmechanismen werden auf neue und unerwartete Art und weise kombiniert, mit dem Ergebnis, dass sich ein neues und apartes Spiel ergibt. Typo ist ein gutes Beispiel für so ein Spiel. Das Spiel besteht eigentlich nur aus einem Satz mit Karten und einer Spielregel. Diese Karten zeigen jeweils einen Buchstaben und einen Punktwert (seltene Buchstaben haben höhere Punktwerte), mehr nicht. Jeder Spieler erhält zwölf Karten auf die Hand, vier Karten werden untereinander ausgelegt. Dann wählen alle Spieler je eine Karte, die sie verdeckt vor sich legen und gleichzeitig aufgedeckt werden. beginnend bei dem im Alphabet ersten Buchstaben versucht jetzt jeder Spieler, seine Karte so an zu legen, dass er den Anfang eines Wortes bildet. Die Karte bleibt liegen. Wem das mit seiner Karte nicht gelingt, muss zur Strafe die längste Reihe auf dem Tisch an sich nehmen und seine Karte als erste karte einer neuen Reihe auslegen. Die Punkte aus der weggenommenen Reihe erhält der Spieler der sie nehmen musste (es sind also Minuspunkte). TypoWenn alle zwölf Handkarten ausgespielt wurden, werden die Punkte abgerechnet und noch einmal zwölf Karten ausgeteilt. Das Spiel geht wie oben beschrieben weiter, aber diesmal legen die Spieler die Karten in absteigender alphabetischer Reihenfolge an. Wenn auch diese Karten weggespielt sind und die Punkte abgerechnet, gewinnt der Spieler mit den wenigsten Punkten. Wen das Spielprinzip bekannt vorkommt: ja, es ist eine Mischung aus Scrabble, das längste Wort, und 6 nimmt. Dennoch ist es ein interessantes Spiel, das zwischen eine halbe und eine Stunde dauern dürfte, je nachdem, wie viel man nachdenkt und über die Gültigkeit von Worten diskutiert. Der Gebrauch eines Wörterbuches dürfte notwendig sein (wird nicht mitgeliefert). Anders als bei 6 nimmt kann man manchmal, wenn man früh in einer Runde an der Reihe ist, andere Spieler manchmal wahlweise mit Karten 'beglücken', wenn man nämlich an zwei Reihen anlegen könnte und das dann so tut, dass der andere Spieler seine Karte nicht mehr los wird. Karten, die erst spät in einer Runde gelegt werden können, sind daher in der Regel schlechter. Dennoch ist der größere Wortschatz und das genauere Denken viel eher spielentscheidend als das Glück der Karten. Die Aufmachung ist minimalistisch, aber praktisch und stabil - nur die Karten hätten etwas stabiler sein dürfen. Eine klare Plastikdose, wie von Kinderquartetten bekannt, ist auf jeden Fall viel stabiler als die bei derartigen Spielen übliche Kartondose, das ist schon einmal ein Pluspunkt für dieses Spiel. Und die Spielregel kommt gleich in vier verschiedenen Sprachen. Das Spiel ist ein Auslaufmodell, Corné van Moorsel hat noch einige Exemplare, die er (während ich dies schreibe) auch auf der Spiel '07 in Essen verkauft. Ob es eine Neuauflage geben wird, ist nicht sicher, aber eher nicht. Wer die Gelegenheit hat, ein Exemplar zu erwerben, und Buchstaben- und Wörterspiele liebt, sollte daher zuschlagen.

Hersteller

Cwali

Autor

Corné van Moorsel

Sprache d. Spiels

Niederländisch, Dt. Spielanleitung

Spieler

2-6

Denken

9

Glück

4

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

7 €

0 Kommentar(e):