x Roachware: Seidenkrähen

Samstag, 27. September 2008

Seidenkrähen

KrähenCon 2008

Viele Städte des Ruhrgebietes und des oberen Niederrheins haben ihre eigenen Cons, zum Beispiel Duisburg den KingCon, Dortmund unter anderem den RatCon, Herne den Morpheus, Mönchengladbach die Action und so weiter.

In Krefeld gibt es, nachdem der CoCoon still und heimlich verstorben war, jetzt mit dem KrähenCon einen neuen Con. Der Con findet statt in einem Jugendzentrum, dem 'Freizeitzentrum Süd'; Veranstalter ist das KrähenNetz, das sich speziell zur Organisation des KrähenCon gebildet hat. Nach einem erfolgreichen Einstand im Jahr 2007 fand am 20. und 21. September diesen Jahres der 2. KrähenCon statt. Wie inzwischen üblich, konnte man vor Ort übernachten, und es gab ein gutes Rahmenprogramm.

Zum Rahmenprogramm gehörte unter anderem eine Lesung von Bernhard Hennen, sowie ein Konzert der PaPerCuts, einer Krefelder Band. Außerdem gab es Verkaufsstände der Krefelder Läden der DragonCats und der Spielzeit, am Samstag gab es auch einen Stand von Truant (es scheint inzwischen 'normal' zu sein, dass Truant nur samstags auftaucht, obwohl viele Besucher ihre Einkäufe eher am letzten Tag erledigen, da sie dann eine Übersicht haben, wie viel für andere 'Notwendigkeiten' draufgeht). Zusätzlich war ein Stand von Prometheus Games zu sehen, hier wurden Elyrion und Ratten promotet.

Für Spieler viel wichtiger ist allerdings die Auswahl an Spielrunden. Hier gab es mit über 50 Rollenspielrunden viel Auswahl, wobei auffällig war, dass zwar mehrere DSA-Runden angeboten wurden, und keine (mir bekannte) D&D-Runde, aber der Schwerpunkt deutlich auf 'kleinen' Systemen lag: Deadlands, Ratten, Arcane Codex, Elyrion (ob ich jetzt Schwierigkeiten kriege, weil ich die beiden direkt nacheinander genannt habe?) und so weiter. Auffällig war auch, dass die DragonCats mit ihren Demorunden zu Karten- und Brettspielen ständig ausgelastet waren, und auch das war eine ganze Menge Runden. Ein besonderes Highlight waren Promo- und Testrunden zu Himmelsstürmer.

Verglichen mit dem Vorjahr wurde von den Veranstaltern ein Wachstum bei Runden und Besuchern von nahezu 100 Prozent genannt. Dieses dem allgemeinen Trend zur Stagnation widersprechende Ergebnis dürfte wohl daran liegen, dass der KrähenCon erst zum zweiten Mal statt fand, und sich erst herumsprechen muss.

Platz zum Wachsen hat er auf jeden Fall, wenn auch ein erneutes Wachstum um 100 Prozent zum, nächsten Jahr wohl zu ersten Problemen führen würde, wenn man sich nicht für einen anderen Veranstaltungsort entscheidet – darüber nachgedacht wude auf jeden Fall.

Vielleicht ist der Con dann auch noch leichter zu finden. Die Beschilderung war auf jeden Fall bis zum Conbeginn verbesserungswürdig – nicht einmal in der Straße, in der das Freizeitzentrum liegt, waren Hinweise zu finden,. wo das Freizeitzentrum denn zu finden ist. Nicht nett, da man am Ende der Sackgasse ein paar Schritte durch einen Park gehen muss, bevor man das Gebäude überhaupt sehen kann. Etwa ein, zwei Stunden nach Conbeginn sollen dann auch noch einige Hinweisschilder angebracht worden sein. Da ich da aber schon vor Ort war, kann ich nicht sagen, wie gut diese sichtbar waren.

Nett war die Idee, nur eine einzige Kasse für den Con zu haben (neben den Kassen der Händler natürlich): wer zum Beispiel in der Küche etwas zu essen kaufen wollte, konnte sich an der Haptkasse sogenannte Oboli (zum Preis von -,50 € das Stück) kaufen, mit denen er an der Küche zahlen konnte. Für den Gast umständlich, aber der Vorteil, eine einzige Kasse zu haben, dürfte klar sein. Eintritt und Kaffee-/Teeflat wurden über Stempel nachgewiesen; zum Glück trinke ich keinen Kaffee (erhielt aber die Flat als Spielleiter), denn die Stempel der Flat machten doch ziemlich schnell eher den Eindruck, als ob man sich irgendwo ein Hämatom geholt hätte.

Die Verpflegung war vollkommen akzeptabel, was die Preise angeht, bzw. sehr gut, was die Qualität der selbstgekochten Artikel angeht (ein Snickers ist schließlich immer gleich...). Sowohl die Hühnersuppe als auch die wirklich leckere 'Voodoo-Suppe' (eine Art Paprikacreme-Suppe mit viel Putenfleisch, scharf und reichhaltig) wurden fleißig nachgefragt, und das, obwohl in direkter Umgebung mehrere Schnellimbisse etc. zu finden waren. Schon alleine die Voodoo-Suppe sorgte dafür, dass ich es die Reise wert fand, auch ohne die übrigen Highlights :-)

Wenn die Küche genannt wird, muss man natürlich auch einen Blick auf den zweiten neuralgischen Punkt werfen, bei dem manche Cons große Probleme haben: die Toiletten. Eine Sache fiel hier auf: das Freizeitzentrum ist für Schüler gebaut. Die Zellen waren durchweg sehr eng, sie stellten teilweise ziemliche logistische Herausforderungen dar. (Die beiden Einzeltoiletten, die wesentlich geräumiger waren und von einem anderen Raum aus zugänglich, wurden von vielen erst gar nicht gefunden.) Die Sauberkeit war akzeptabel, wenn auch nicht hervorragend. Andere Cons haben da wesentlich größere Probleme, auch wegen der größeren Menschenmassen.

Angesichts der Enge der Toiletten (die andeutet, dass die Planung für die zentrale Klientel des Freizeitzentrums durchgeführt wurde) war schon überraschend, dass die Bestuhlung, so weit sie vom Freizeitzentrum zu stammen schien, für normal gebaute Erwachsene durchgängig geeignet war. Neben diesen Stühlen und Sofas wurden auch eine ganze Menge Bierzeltgarnituren verwendet, wie bei derartigen Veranstaltungen üblich.

Obwohl der Großteil der Runden in der Turnhalle des Freizeitzentrums stattfanden (wo auch Truant und die DragonCats ihre Stände und Runden hatten), war es ruhiger als auf manch anderem Con in einem Raum mit zwei, drei Spielrunden. Dies dürfte wohl in erster Linie an der lichten Höhe der Turnhalle liegen – auch der erste KingCon in Duisburg hatte diesen Effekt, weil er in einer Aula stattfand. Aber man hatte auch mit aufgespannten Decken für eine gewisse Trennung zwischen den Runden gesorgt, was sicherlich auch half.

Von den weiteren angekündigten Punkten fand die Tombola statt (mit zum Teil hochinteressanten, zum Teil tyisch trashigen Preisen), leider konnte ich vom 'Bring&Buy' keine Spur entdecken.

Die Mitglieder der Orga waren ständig ansprechbar und freundlich, was auch nicht von allen Cons uneingeschränkt gesagt werden kann. Sogar, als ich während des Abbauens die unvermeidlichen 'Hinterher'-Fragen stellte (Details wie Besucherzahl, Rundenzahl etc., die frühestens dann genannt werden können), hatte ich nicht den Eindruck irgend jemandem lästig zu fallen.

Diese entspannte Atmosphäre wirkte sich auf alle aus; es war ein wirklich angenehmer Con, auf dessen nächste Ausgabe ich mich bereits jetzt freue.

Veranstaltung

KrähenCon (20./21. September 2008)

Ort

Krefeld, Freizeitzentrum Süd

Eintritt

1 Tag: 2 €, beide Tage: 3 €

Teilnehmer

150 (lt. Veranstalter)

Dauer

Samstag 12 bis Sonntag 17 Uhr

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